Der Bühnen- und Kostümbildner Martin Rupprecht gilt als ‚einer der führenden Ausstatter des deutschsprachigen Raums, dessen ‚Kunst der atmosphärischen Konzentration‘ variantenreich, opulent und ironisch herkömmliche Sehgewohnheiten bricht und starke optische Akzente setzt‘. (Rowohlt Theaterlexikon) Neben klassischen Opern hat er insbesondere im Neuen Musiktheater als kongenialer Partner von Regisseuren wie Mauricio Kagel, Winfried Bauernfeind und Michael Hampe gewirkt. Zahlreiche Werke, etwa von Kagel, Henri Pousseur, Hans Werner Henze und Wilhelm Dieter Siebert, brachte er zur Ur- oder Erstaufführung. Er war u. a. in Berlin, Tokio, Los Angeles und Stockholm tätig. Der Band dokumentiert in großformatigen Bildern und opulenter Ausstattung das Bühnenwerk von Rupprecht, begleitet von Beiträgen u. a. von Achim Freyer, Christoph Tannert, Mauricio Kagel und Peter W. Marx.
Inhaltsverzeichnis
Martin Rupprecht – Ein Umriss
von Peter W. Marx / Seite 9
Bühnenbildnerei für neues Musiktheater
von Martin Rupprecht / Seite 26
Ein heiterer Preuße
von Michael Hampe / Seite 37
Kostüm
von Julia Burde / Seite 38
Konsequenzen in der Vielfalt
von Stephan Dörschel / Seite 76
Bühnenbildner – Bühnenbild?
von Nele Hertling / Seite 118
Ausstattung
von Sabine Sterken / Seite 162
Und man erreicht den Fluss
von Gerald Köhler / Seite 164
Bildnerischen Freiraum stiften
von Christoph Tannert/ Seite 198
‚Bühnenbildner‘
von Volker Hassemer / Seite 210
Formlos, aber nicht ungeformt
von Matthias Zwarg / Seite 219
Werkverzeichnis / Seite 232
Ausstellungen / Seite 239
Impressum / Seite 240
Über den Autor
Martin Rupprecht, geboren 1937 in Bernau bei Berlin, studierte Bühnen- und Kostümbild an der Meisterschule für das Kunsthandwerk Berlin bei Werner Kleinschmidt und Marianne Herting und assistierte bei Ita Maximowna. Mit Volker Schlöndorff, Mauricio Kagel und vor allem Winfried Bauernfeind arbeitete er für eine Reihe von Produktionen an der Deutschen Oper Berlin zusammen. Er weitete seine Arbeiten international aus und setzte seinen Schwerpunkt auf Musiktheater, u. a. in Deutschland, Venedig, Avignon, Paris, Rom, Budapest, Miami, Stockholm, Los Angeles, Moskau, St. Petersburg, Seoul, Tokio. Er stattete viele Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen im Bereich der Neuen Musik aus, u. a. mit Mauricio Kagel, Henri Pousseur, Hans Werner Henze. Von 1972 bis 2002 war er Professor an der Hochschule der Künste Berlin. Martin Rupprecht verstarb am 11. Februar 2018 in Berlin.
Werner Heegewaldt ist Historiker, wissenschaftlicher Archivar und Dozent an der FH Potsdam. Seit 2016 ist er Direktor des Archivs der Akademie der Künste, Berlin.
Peter W. Marx, seit 2012 Professor für Theater- und Medienwissenschaft am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln und Direktor an der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln. Promotion an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit einer Arbeit über ‚Theater und kulturelle Erinnerung. Kultursemiotische Untersuchungen zu George Tabori, Tadeusz Kantor und Rina Yerushalmi‘ (2000). Von 2009 bis 2012 außerordentlicher Professor für Theaterwissenschaft an der Universität Bern. Aktuelle Forschungsprojekte: Hamlets Reise nach Deutschland, The Stage as Scena Mundi. Forschungsinteressen: Jüngere Theatergeschichte/ Gegenwartstheater, Interkulturelle Studien, Shakespeare in Performance sowie Metropolitane Kultur. Publikationen (Auswahl): ‚Max Reinhardt. Vom bürgerlichen Theater zur metropolitanen Kultur‘ (2006), ‚Ein theatralisches Zeitalter. Bürgerliche Selbstinszenierungen um 1900‘ (2008), ‚Handbuch Drama‘ (2012), ‚Hamlet Handbuch‘ (2014).