Der internationale Steuerungsimpuls der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) löste mit seinem Inkrafttreten in Deutschland im Jahr 2009 einen regelrechten ‚Inklusionsschock‘ für die traditionell segregativ ausgerichteten Bildungssysteme aus.
Robert Kruschel geht in dieser Studie mit Hilfe der Governance-Perspektive der Frage nach, wie das Schulsystem Schleswig-Holsteins mit seinen Akteuren zwischen 2008 und 2014 auf diese Herausforderung reagierte. Im Fokus des Forschungsinteresses stehen die Handlungskoordination staatlicher und nicht-staatlicher Akteure im Mehrebenensystem, die Intentionen von Steuerungsimpulsen und die Wirkungen von Steuerungsbemühungen im Prozess der Umsetzung der UN-BRK. Für drei Untersuchungsphasen werden dabei die zentralen Governance-Regime herausgearbeitet und vergleichend vor dem historischen Kontext eingeordnet. Auf diese Weise werden neue Einsichten über die Ebenen der bildungspolitischen Willensbildung, Diskussion und Aktionsplanung gewonnen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.- Theoretischer Analyserahmen: Governance.- Genese des gemeinsamen Schulbesuchs in Deutschland bis zur UN-BRK – Eine Annäherung an begriffliche Verständnisse.- Die UN-Behindertenrechtskonvention – ein internationaler Steuerungsimpuls für die deutschen Schulsysteme.- Entwicklung des gemeinsamen Schulbesuchs in Schleswig-Holstein.- Methodologische Überlegungen und methodisches Vorgehen.- Governance-Analyse des Untersuchungszeitraums.- Schlussbetrachtung.
Über den Autor
Der Autor
Robert Kruschel ist Erziehungswissenschaftler und Lehrer. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und im Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Governance und Steuerung von Inklusion im Bildungssystem, inklusionsorientierte, menschenrechtsbasierte und sozialraumorientierte Schulentwicklung sowie Demokratische Bildung.