‘Theoria’ bedeutet ursprünglich ‘Schauen’. Malte Laurids Brigge entdeckt eines Tages: ‘Ich lerne sehen’. Teilhard de Chardin sagt über das Neue in der Moderne, ‘daß Angst der Preis ist, den der moderne Mensch dafür bezahlt, daß er die Welt neu zu sehen lernt’. Dass Rilke immer wieder das Wort ‘schauen’ (und seine Komposita) benutzt, hängt aufs Engste mit seiner Auffassung von der Beziehung zwischen Dichter und Welt zusammen. Das Auge ist Teil des Bewusstseins. Mit dem Begriff der ‘Epiphanie’ bezeichnet James Joyce ein plötzliches Sehen und Erkennen einer zunächst so nicht verstandenen Situation. Rilkes Weg vom Sehenlernen (z. B. bei Rodin und Cezanne) zum ‘Herzwerk’ der späten Gedichte wird anhand einiger Gedichte als Stationen auf diesem Weg nachgezeichnet.
Table des matières
Inhalt
1 ¿Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wuste¿
2 Durch die Sprache sehen lernen: Der Panther
3 Tod und Wiedergeburt: Blaue Hortensie
4 Die ¿sich selber¿ verfuhrenden Flamingos
5 ¿Flamme, ganz und gar¿ – die Spanische Tanzerin
6 Die Wirklichkeit und die Notwendigkeit des Balls
7 Du, ¿der Du nicht bist¿ – Der Olbaum-Garten
8 Religion ohne Gott: Rilkes Gedicht Die Fensterrose
9 ¿Und war schon einer, der gelesen hatte¿
Mohammeds Berufung
10 ¿da ist keine Stelle, / die dich nicht sieht¿ –
Archaischer Torso Apollos
11 Requiem – ¿Fur eine Freundin¿: dass ¿dein starker Tod
uns dunkel unterbrach, / das Bisdahin abreisend vom Seither
12 ¿wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt¿
Die Erste Elegie
13 Das menschliche Bewusstsein und die ¿conditio humana¿
Die Vierte Elegie
14 Die ¿Fahrenden¿:
Artistenmetaphysik in Rilkes Funfter Elegie
15 ¿O staune, Engel¿ – Die Siebente Elegie
16 ¿das schriftliche Bild seines vereinsamten Schreis¿
Die Zehnte Elegie
17 ¿O Orpheus singt!¿ – Sonette an Orpheus I, 1
18 ¿Und fast ein Madchen wars¿ – Sonette an Orpheus
19 ¿O du verlorener Gott!¿ – Sonette an Orpheus I, 2
20 ¿Atmen, du unsichtbares Gedicht!¿ –
Sonette an Orpheus II, 1
21 ¿Sei allem Abschied voran¿ – Sonette an Orpheus II,
22 ¿Tanzerin: o du Verlegung / alles Vergehens in Gang¿
Sonette an Orpheus II,
23 Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens
24 ¿Nicht mehr fur Ohren …: Klang¿ – Der Gong
25 ¿Der Philosoph aber hute sich vor Metaphern¿ –
Die Metaphorizitat der Sprache
26 Rilkes ¿Asthetizismus¿ – ¿eine Zweckmasigkeit ohne Zweck
27 Bibliografie
Werke
Briefe
Sekundarliteratur