Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1988 im Fachbereich Didaktik – Germanistik, Note: keine, Kyoto Sangyo University (German Department), Veranstaltung: DAAD-Lektoren Seminar in Ajiro (Japan) Frühjahr 1988, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Beobachtungen und Erfahrungen aus eigener Unterrichtspraxis sollen nicht als ‘Regeln’ aufgefasst werden, selbst wenn es manchmal so klingt, sondern eher als Anregung zum Erfahrungsaustausch und vielleicht auch als Grundlage für Diskussionen darüber, wie wir – wenigstens im eigenen Literaturunterricht – der Passivität unserer Studenten begegnen können.
Wahrscheinlich wird das Interesse an deutscher Kultur (besonders Musik und Philosophie) nie ganz absterben. Aber dafür braucht man nicht jahrelang die schwierige Sprache zu studieren. Man kann sich auch auf Japanisch informieren. Zur Not wird man die deutsche Sprache auch bald mit geduldigen Computern lernen können. Deutsche Literatur aber wird zum Spezialstudium werden, etwa vergleichbar der Musik, die nur noch an wenigen Institutionen gelehrt wird.
Circa l’autore
Wolfgang Victor Ruttkowski, Jahrgang 1935, war nach einem Studium der Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft, Psychologie und Sprechkunde viele Jahre als Professor in Canada, den USA und Japan tätig. Seit 2003 lebt er emeritiert in Kyoto. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Ästhetik, Literaturtheorie und -didaktik, Gattungspoetik, Psychologie und Kunstpsychologie. In diesen Gebieten veröffentlichte Ruttkowski zahlreiche Bücher und Essays.