Der rationale Umgang mit Risiko ist ein allgegenwärtiges Thema in modernen Gesellschaften, und die Implikationen konkreter Risikopraxen sind nicht mehr nur im Umgang mit Hochtechnologien Gegenstand zeitgenössischer ethischer Debatten. Die Fruchtlosigkeit bisheriger Ansätze einer umfassenden und kohärenten Risikopraxis verdankt sich zum Teil bereits den Unklarheiten auf der begrifflichen Ebene. Aus diesem Grund klären die Autoren zunächst ausführlich die relevanten Begriffe und Handlungssituationen im Umgang mit Risiko und analysieren die zentralen Paradigmen zeitgenössischer Risikopraxis. Im Anschluss werden die maßgeblichen entscheidungstheoretischen Kriterien im Umgang mit Risiko dargestellt und im Hinblick auf die jeweiligen Stärken und Schwächen analysiert. Der konstruktive Teil dieses Bandes zielt auf die Entwicklung einer Perspektive der Risikoethik, die auch Individualrechte und Gerechtigkeit berücksichtigt und zugleich anschlussfähig ist gegenüber der zeitgenössischen Entscheidungs- und Spieltheorie. Über eine kontraktualistische Konkretisierung wird zudem die politische Relevanz dieses risikoethischen Ansatzes aufgezeigt.
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Julian Nida-Rümelin und Johann Schulenburg, Ludwig-Maximilians-Universität München; Benjamin Rath, Hamburg.