Burk verschreibt sein Leben der Erforschung der Medizingeschichte im Nationalsozialismus. Was eher zufällig beginnt, entwickelt sich zu einer zerstörenden Obsession, die auch die Wahrnehmung der Gegenwart zwanghaft überformt. Burk wird zum Pionier einer verspäteten Forschungsrichtung – und verirrt sich.
Peter Schneider unternimmt den riskanten Versuch, den Blick von der deutschen Vergangenheit zurück auf einen ihrer Erforscher zu lenken. In »Skizze eines Enthüllers« zeigt sich beispielhaft das Psychogramm eines Verlorenen, der den kompromisslosen Blick auf die Vergangenheit nicht übersteht. In einer lapidaren und trügerisch leichten Sprache hält Peter Schneider in neun Erzählungen jene Augenblicke fest, in denen das Verstehen aussetzt, in denen das Leben sich als »Fest der Missverständnisse« kristallisiert.
About the author
Peter Schneider, geboren 1940 in Lübeck, wuchs in Freiburg auf, wo er sein Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie aufnahm. Er schrieb Erzählungen, Romane, Drehbücher und Reportagen sowie Essays und Reden. Zu seinen wichtigsten Werken zählen »Lenz« (1973), »Der Mauerspringer« (1982), »Rebellion und Wahn« (2008), »Die Lieben meiner Mutter« (2013) und »Club der Unentwegten« (2017). Zuletzt erschien sein Roman »Vivaldi und seine Töchter« (2019). Seit 1985 unterrichtet Peter Schneider als Gastdozent an amerikanischen Universitäten, unter anderem in Stanford, Princeton, Harvard und an der Georgetown University in Washington D.C.