Vor rund 20 Jahren noch Truppenübungsplatz, ist der Hainich im westthüringischen Berg- und Hügelland heute ein Nationalpark mit dem Titel eines UNESCO-Weltnaturerbes: eine erstaunliche Entwicklung! Auf einer Gesamtfläche von 7.500 ha findet man dort mit rund 5.000 ha die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands, die auf einem guten Weg zum „Urwald mitten in Deutschland“ ist. Im Buch werden die Entwicklung des Gebietes, seine Schönheiten und Besonderheiten vorgestellt. Leicht verständlich und beispielhaft werden grundlegende Zusammenhänge und Prozesse zum Thema Buchenwälder beschrieben und durch eine reichhaltige Bebilderung veranschaulicht. Hinweise auf die Rundwanderwege und Erlebnispfade mit Karten und Tourenvorschlägen, auf das „Urwald-Life-Camp“ und natürlich den Baumkronenpfad sind eine Einladung für alle Interessierten. Und wer von der Natur zur Kultur wechseln möchte, findet unmittelbar angrenzend ein Weltkulturerbe: die Wartburg. Neben den zentralen Bereichen, in denen schon seit rund 50 Jahren keine forstliche Nutzung mehr stattfindet, wachsen auf den ehemaligen Freiflächen des Übungsplatzes immer mehr Jungwälder heran. Die auf Muschelkalk stockenden Wälder beeindrucken durch ihre reichen Bestände an Frühblühern, die den Waldboden mit bunten Teppichen überziehen. Mehr als 1.000 Pflanzenarten, 2.000 Pilzarten und vermutlich um die 10.000 Tierarten kommen hier vor. Die Größe und zugleich die Störungsarmut sowie der steigende Anteil von Alt- und Totholz bieten vielen Spezialisten einen gesicherten Lebensraum, der ihnen in der „Normallandschaft“ längst abhanden gekommen ist. Zu ihnen gehören neben vielen gefährdeten Wirbellosen, die auf Altbäume als Lebensraum angewiesen sind, auch Wildkatze, Mopsfledermaus und Mittelspecht.
Содержание
Vorwort von Hans Bibelriether Zum Geleit Auf dem Weg zum Welterbe Welterbeübereinkommen Buchenwälder als Welterbe? Vom Antrag zur Einschreibung Historisches über den Hainich Siedlungsgeschichte der Hainichregion Nutzungsgeschichte des Hainichwaldes Geschichte der militärischen Nutzung Historie der Nationalparkentstehung Der Naturraum Ein Gebirge aus Muschelkalk Ein Wald auf reichen Böden Karstquellen und Trockenbäche Die alten Wälder des Nationalparks Hainich Sommergrüne Laubwälder bestimmen unser Heimatbild Die Artenvielfalt der Laubwälder Buchenwälder – bedroht und schön Unser Wissen über Buchenwälder ist lückenhaft Tote Bäume gehören zum Wald „Totholz“ ist nur scheinbar tot Auch Vögel nutzen tote Bäume Ergebnisse der Waldinventuren: der Wald hat sich weiterentwickelt Vergleiche mit anderen Naturwäldern Waldgesellschaften und Pflanzenleben am Boden Die Tierwelt der alten Buchenwälder Jungwälder und Offenland Pflanzengesellschaften Blütenpracht in offener Landschaft Tiere der Waldränder Tierleben im Offenland Lurche und Kriechtiere Pflanzen und Tiere der Erdfälle Insekten und andere wirbellose Tier eim Sucher Naturerlebnis Hainich Ein Wanderwegenetz entsteht Wanderungen durch die Welterbefläche Wanderweg Saugraben Sperbersgrundweg Erlebniseinrichtungen im Nationalpark Barrierefreiheit – Angebote für Menschen mit Behinderungen Jugendherberge „Urwald-Life-Camp“ auf dem Harsberg Baumkronenpfad und Nationalparkzentrum Thiemsburg Alles für die Katz` – Das Wildkatzendorf Hütscheroda Der Hainich als Teil des Naturparks Die Hainichregion und ihre Chancen Fachtafeln Einmalige Buchenwälder im Hainich – Deutschlands globale Verantwortung Buchenurwälder der Karpaten Prozessschutz oder „Natur Natur sein lassen“ im Nationalpark Hainich Nationalpark Hainich – Auf dem Weg zum „Urwald“ Die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung – Das 5%-Ziel im Wald Frühlingsblüher – Blütenwunder am Waldboden Nach der Buche kommen Ahorn und Esche – Remmerts Mosaikzyklus-Konzept Pilze Für Käfer ein Eldorado Vögel der Laubwälder in unserer Verantwortung Fledermäuse Reichtum an Spechten Heimlicher Jäger im Urwald: die Wildkatze Artenvielfalt in Baumkronen Huftierbestände und Nationalparkziele Wasserburg und Vogelschutzwarte Seebach Literatur Anhang Zeittafel Glossar Abbildungen Autoren Englischsprachige Zusammenfassung
Об авторе
Seit 1998 arbeitet Manfred Großmann in der Nationalparkverwaltung des Hainich, zunächst als Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung, seit 2007 als Leiter des Nationalparks Hainich. Von Beginn an war er als Sprecher einer Lenkungsgruppe in den Prozess der Einschreibung der „Alten Buchenwälder Deutschlands“ als UNESCO-Weltnaturerbe intensiv eingebunden. Manfred Großmann ist überzeugter Verfechter einer konsequenten Umsetzung der Nationalparkidee „Natur Natur sein lassen“ und arbeitet daran im Hainich mit seiner ganzen Kraft.