Der letzte Band von Sonnleitners Koja-Reihe ist auch der erste: Mit ihm fing alles an; erst danach hat Sonnleitner mit ‘Kojas Wanderjahre’ und ‘Kojas Waldläuferzeit’ die zweibändige Vorgeschichte ergänzt. Der mittlerweile dreizehnjährige Kajetan Lorent, genannt Koja, muss nun in jungen Jahren schon lernen, weitgehend für sich selbst zu sorgen. Um ihm den Schulbesuch zu sichern, zieht er in die Stadt und kommt beim Buchbinder Wiedreich unter. Seine Mutter und Schwester Agi kümmern sich aus der Ferne um ihn, während sein trinkender Vater Stelle um Stelle verliert. Koja hat nun ein klares Ziel vor Augen, er will Forscher und Gelehrter werden und ist gewillt, für dieses Ziel hart zu arbeiten und emsig zu lernen. Wieder erlebt er allerlei Abenteuer, lernt neue Menschen kennen, erfährt Interessantes über Natur und Mensch, macht aber auch allerlei Irrungen und Probleme durch und entwickelt sich so immer mehr zu einem klugen, verantwortungsbewussten Heranwachsenden, der sich selbst erzieht und unablässig an seinem Ziel festhält: ‘Es zieht mich zum Haus meiner Sehnsucht, / Wo immer ich schreiten mag; / schon winkt dem Wandermüden / Der Wiedersehenstag. / Hast du kein Haus der Sehnsucht, / Dann bau’ im Geist daran. / Was du recht vorbedenkest, / Das wird einst recht getan.’ Mit ‘Kojas Haus der Sehnsucht’ findet Sonnleitners berühmte, stark autobiografisch gefärbte Koja-Trilogie, in der der Autor die Kämpfe und Entwicklungen seiner Hauptfigur und ihrer Familie beschreibt, ihren krönenden Abschluss.-
About the author
Alois Theodor (A. Th.) Sonnleitner ist das Pseudonym von Alois Tlučhoř (1869–1939), einem böhmisch-österreichischen Pädagogen und Schriftsteller. Tlučhoř, der einer böhmischen Bauernfamilie entstammte, ging am bekannten Gymnasium Melk in Niederösterreich zur Schule und studierte in Wien Philologie und Pädagogik. Nach seiner Promotion zum Dr. phil. arbeitete er zunächst als Fachlehrer, später als Direktor an einer Bürgerschule in Wien. Neben pädagogischen und sozialpolitischen Schriften veröffentlichte Tlučhoř unter seinem Pseudonym A. Th. Sonnleitner Gedichte, Märchen und pädagogisch wertvolle Romane – wie etwa die ‘Koja-‘ und die ‘Hegerkinder’-Trilogie. International bekannt wurde er vor allem mit seiner bis heute in zahlreichen Auflagen erscheinenden Trilogie ‘Die Höhlenkinder’. Er starb am 2. Juni 1939 im Wiener Wilhelminenspital und wurde in einem Ehrengrab am Perchtoldsdorfer Friedhof bestattet.