Inszenierungen eines Selbstdarstellers
Friedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen und der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug – neben seinen militärischen Aktivitäten – seine Philosophenrolle bei, die er sich als Kronprinz aneignete und auch als König immer hervorhob. In der Öffentlichkeit meldete er sich mit zahlreichen, in französischer Sprache verfassten Schriften zu Wort. Diese zieht man heute noch heran, um aus ihnen Aussagen über die politischen Ansichten und den Charakter des Königs abzuleiten. Dabei wird meist übersehen, dass es sich bei ihnen um Instrumente der politischen Kommunikation und Rhetorik handelte, nicht um persönliche Bekenntnisse.
Andreas Peèar deutet die Schriften erstmals konsequent als Selbstinszenierungen, die Friedrich II. in verschiedenen Kontexten an verschiedene Adressaten richtete, um so bestimmte politische Wirkungen zu erzielen. Das Buch leuchtet die Traktate genau aus und legt damit die politischen Zielsetzungen offen, die Friedrich in seiner langen Regierungszeit verfolgte.
Table of Content
Inhalt
Vorwort 7
1. Einleitung: Friedrich II. – ein Schauspieler? 9
2. Ein neuer Philosoph in Europa? 19
3. Geschichtsschreibung I: Dynastiekritik 33
4. Geschichtsschreibung II: Herrscherlob 51
Der Österreichische Erbfolgekrieg 60
Der Siebenjährige Krieg 68
Geschichtsschreibung nach dem Siebenjährigen Krieg 77
5. Warum sind Friedrichs Gedichte politisch? 83
6. Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht:
Traktate und Satiren als Mittel der Außenpolitik 97
7. Militärische Schriften – Schriften für das Militär? 121
8. Der roi philosophe: ein Lehrer ohne Schüler? 145
9. Der König als Patriot 171
10. Schlussbetrachtung 183
Anmerkungen 193
Quellen- und Literaturverzeichnis 221
About the author
Andreas Peèar ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprecher des Landesforschungsschwerpunkts »Aufklärung – Religion – Wissen« und Mitglied im Direktorium des Europäischen Aufklärungszentrums
(IZEA).