Mit dem Überfall auf die Sowjetunion nahmen auch Heydrichs mobile Mordverbände – die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD – ihre Tätigkeit auf. Andrej Angrick zeichnet das mörderische Vorgehen der Einsatzgruppe D zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer nach und analysiert Tatmotive und Tatumfeld, Handlungsspielräume und Eigeninitiativen der Akteure sowie die politisch-ideologischen Vorgaben Himmlers und Heydrichs. Aus der vergleichenden Analyse von Karriereverläufen ausgewählter Akteure der Einsatzgruppe D entwickelt er eine differenzierte Typologie des Personals der Einsatzgruppe.
Ganz bewusst wird den Blick aber auch auf die Opfer der Ostexpansion des nationalsozialistischen Deutschland gelenkt, also vor allem die jüdische Bevölkerung, Kranke, Zigeuner und Kriegsgefangene, die so aus ihrer Anonymität wieder ins historische Bewusstsein gerückt werden.
Table of Content
Einleitung
Die Kriegssituation 1940 und der Entschluß zum Überfall auf die Sowjetunion
Über die Grenzen der Sowjetunion: Das Jahr 1941
Zwei Seiten einer Medaille: Vernichten und schützen
Die Männer der Einsatzgruppe D im Kräftespiel von Himmlers SS
Das Jahr 1942, die Kämpfe auf der Krim und der Mord in der Etappe
Operation »Blau« – Hitlers »Zweiter Feldzug«: Das deutsche Heer im Kaukasus
Der Rückzug aus dem Kaukasus, die Partisanenbekämpfung im Pripjetgebiet und die Auflösung der Einsatzgruppe D
Epilog: Die Strafverfolgung der Täter und ihre Rückkehr in die deutsche Zivilgesellschaft
Zusammenfassung
About the author
Andrej Angrick, Dr. phil., Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.