Traditionen leben von der Dialektik der Wiederholung, die das Gleiche stets anders inszeniert. Sie speisen sich aus den Erinnerungen; an der Grenze von bedacht und selbstverständlich getan lassen sie sich nur als selbstverständliche Überzeugungen bestimmen. Aber wie ist es dennoch möglich, Traditionen zu beeinflussen? Der vorliegende Band widmet sich der Frage, wie man mit Traditionen Symbolpolitik machen kann. Was sind die Zumutungen der Traditionen, wenn sie politisch instrumentalisiert werden? Gibt es Grenzen der Manipulation, die im Wesen der jeweiligen Traditionen liegen und sie folglich definieren? Die Beiträger Innen geben eine Vielzahl von Antworten, indem sie sich Topoi aus Mittelalter und Früher Neuzeit aus interdisziplinärer Perspektive widmen.
Traditions thrive on the dialectic of repetition. Drawing their topoi from the well of memory, they are situated on the very border between the deliberate and the habitual. Yet how is it possible to influence traditions? The present collection of essays studies the ways in which traditions are employed in the service of symbolic politics. What are the burdens and impositions of traditions, when their topoi are consciously exploited in the service of ideological purposes? Are there certain limits to manipulation that lie in the very nature of the traditions in question, a nature which therefore defines them? The contributors give a host of answers, studying topoi in medieval and early modern Europe from an interdisciplinary perspective.
About the author
Prof. Dr. Andrew James Johnston lehrt Englische Philologie mit dem Schwerpunkt Literatur des Mittelalters und der Renaissance an der Freien Universität Berlin.