Die vorliegende Arbeit zum Sprachwandelphänomen der Grammatikalisierung im Französischen verfolgt das Ziel, die unterschiedlichen Methoden und vielschichtigen theoretischen Ansätze dieser Forschungsrichtung synthetisch miteinander zu verbinden, um sie dann unter Einbeziehung von pragmatischen Faktoren und kognitiven Prozessen in Form einer erweiterten Grammatikalisierungs- bzw. allgemeinen Sprachtheorie für die Bestimmung und Erklärung bestimmter grammatischer Wandelerscheinungen im Französischen nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck wurde eine für jene Disziplin innovative Darstellung gewählt, die eine Einzelsprache – das bislang nur marginal untersuchte Französisch – zur vorrangigen Objektsprache erhebt und den Gegenstandsbereich aus diesem Blickwinkel systematisch, exemplarisch und evaluativ erfasst. Die Zusammenführung von abstrakter Grammatikalisierungstheorie und konkreten (klassischen sowie eher oder gänzlich unberücksichtigten) Fallbeispielen aus dem Französischen bewirkt folglich die Flexibilisierung bzw. neue Fokussierung der traditionell typologisch-kontrastiv ausgerichteten Betrachtungsachse der Grammatikalisierungsforschung in Richtung einer bestimmten romanischen Einzelphilologie.
عن المؤلف
Dr. habil. Andre Klump, Studium der Romanistik (Lehramt Französisch und Spanisch) in Duisburg und Lille; seit 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz (Romanische Philologie / Sprachwissenschaft Französisch und Spanisch), 2001 Promotion zur Herausbildung der spanischen Sprache in Santo Domingo (16. und 17. Jh.), 2005 Habilitation und Erwerb der venia legendi für Romanische Sprachwissenschaft.