Mittels inter-, trans- und multidisziplinärer Ansätze behandeln die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes Autostereotypien und Heterostereotypien in der politischen Kultur in Europa während des „langen 19. Jahrhunderts“. Der Band versammelt Beiträge der germanistischen, romanistischen und anglistischen Sprach- und Literaturwissenschaften sowie der Geschichts- und Politikwissenschaften. Die Autorinnen und Autoren stellen in ihren Beiträgen die Sprache in der Politik als Ausgangspunkt für die politisch gesteuerte Konstruktion historischer Wirklichkeit in den Mittelpunkt ihrer Forschung. Während Autostereotype Inklusion bewirken, führen Heterostereotype zu Exklusion durch Sprache, deren Folgen in der außersprachlichen Realität zur Marginalisierung und Diskriminierung bis hin zur Verfolgung vermeintlich stereotyper Gruppen, ja ganzer Nationen führen kann.
قائمة المحتويات
Auto- und Heterostereotypie im Europa des 19. Jahrhunderts.- Zur Einführung.- Stereotype in der politischen Kultur Ost- und Ostmitteleuropas im 19. Jahrhundert.- Die Vierdimensionalität von Stereotypen als linguistische Herausforderung.- Historische Stereotype im Lehnwortschatz.- Eine interdisziplinäre Annäherung.- Sprachliche Realisierung von Stereotypie im politischen Diskurs zur Emser Depesche.- Ein deutsch-französischer Vergleich aus Sicht der Diskurslinguistik und der Kognitionslinguistik.- Frankophil und germanophob?.- Ethnostereotype in der Darstellung des Deutsch-Französischen Kriegs 1870-1871 in der Schweizer Presse.- Sprachliche Mittel zum Ausdruck von Stereotypen in Zeitungen des 19. Jahrhunderts.- Stereotype und Versatzstücke in den Reden Kaiser Wilhelms II.- Das Risorgimento und seine Folgen Questione della lingua und meridionalismo im Italien des ausgehenden 19. Jahrhunderts.- The cradle of parliamentary democracy?.- Collocates of ‘democracy’ in Hansard 1803-1900.-Wozu brauchen wir Österreich?.- Die fremde Stadt Berlin und Das österreichische Antlitz in der Essayistik von Felix Salten.- „Der erste Franzose“.- Vercingétorix und die Rekonstruktion einer nationalen Identität in der Dritten Republik.- Auto- und Heterostereotype im Modernisierungsprozess Ungarns und der Einfluss István Graf Széchenyis.
عن المؤلف
Dr. Annamária Fábián ist Lektorin am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Geschäftsführerin des internationalen Arbeitskreises ‘Sprache, Geschichte, Politik und Kommunikation’.
Prof. Dr. Armin Owzar ist Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte der deutschsprachigen Länder an der Universität Sorbonne Nouvelle (Paris) und stellvertretender Vorsitzender des internationalen Arbeitskreises ‘Sprache, Geschichte, Politik und Kommunikation’.
Prof. Dr. Igor Trost lehrt Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau und ist Vorsitzender des internationalen Arbeitskreises ‘Sprache, Geschichte, Politik und Kommunikation’.