Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
»Im Gestern halb und halb im Heute« bewegt sich das lyrische Werk Annette von Droste-Hülshoffs. Und genau dieses Halbe, dieses Unentschiedene und Zerrissene, steht für ein Lebensgefühl, das heute genauso präsent ist wie zur Zeit des Biedermeier und Vormärz. Zwar bekennt sich Annette von Droste-Hülshoff bewusst zu Heimat und Tradition, sie erweist sich andererseits aber bereits als mutige Grenzgängerin, die die alten Ordnungen als Zwang erlebt: »Nun muss ich sitzen so fein und klar, / Gleich einem artigen Kinde, / Und darf nur heimlich lösen mein Haar, / Und lassen es flattern im Winde!«
عن المؤلف
Annette von Droste-Hülshoff wurde am 10., 12. oder 14. Januar 1797 auf Schloss Hülshoff bei Münster geboren. Ab 1804 verfasste sie lyrische Texte, sie stand in Kontakt zu Friedrich Leopold zu Stolberg und Wilhelm Grimm und beteiligte sich an der Sammlung von Märchen und Volksliedern. Sie unterhielt engen Kontakt zu dem blinden katholischen Theologen Christoph Bernhard Schlüter, der 1838 ihre erste Gedichtsammlung herausgab. 1841 erschien die Novelle ›Die Judenbuche‹. Annette von Droste Hülshoff, die als eine der bedeutendsten deutschen Autorinnen des 19. Jahrhunderts gilt, starb am 24. Mai 1848 in Meersburg am Bodensee.