Die 373 erstmals gedruckten Dokumente zeichnen ein lebendiges Bild von den Verhältnissen im preußischen Elementarschulwesen zwischen 1796 und 1848. Damit wird eine wichtige und schon frühzeitig auch international anerkannte Säule des preußischen Kulturstaats mittels einer Regionalstudie beschrieben.
Am Beispiel Brandenburgs lässt das Quellenmaterial vier Grundlinien erkennen, die den Aufschwung des Volksschulwesens prägten. Es zeigt erstens, dass die (Elementar-)Schule zu einem gesellschaftlichen Bereich und zugleich zu einer Staatsangelegenheit von wachsender Bedeutung wurde. Es belegt zweitens eine Normierung, Überwachung und rechnungsmäßigen Formalkontrolle, denen das Elementarschulwesen unterworfen war. Es dokumentiert drittens, dass sich die Hauptakteure des Elementarschulwesens, die Lehrer, Eltern und Gemeinden, selbstbewusst gegenüber den Patronen und Aufsichtsbehörden positionierten. Viertens schließlich fängt es den Wandel des Bildes der Elementarschullehrer vom ‚armen Dorfschullehrerlein‘ zu einem fachlich-pädagogische gebildeten Lehrer ein, der auch seine beruflichen und sozialen Interessen selbstbewusster zu artikulieren begann.