Schon 1839, dem Geburtsjahr der Fotografie, wurden die neuen technischen Bildgebungsverfahren als künftiges Porträtmedium antizipiert. Zunächst brauchte es allerdings Klarheit darüber, was ein Porträt genau ist und wie man es in der Praxis anfertigen kann. Hierzu benötigte die frühe fotogragische Wissenschaftsgemeinde Publikationsformate, die der Veröffentlichung neuer Befunde dienten und diese praktikabel machten – so etwa polytechnische Handbücher und Journale. Erstmals stellt Carina Dauven den Kern fotohistorischer Porträtforschung vor und erlaubt so die Frage: Lässt sich die Frühgeschichte des fotografischen Porträtierens etwa entgegen ihres Kanons erzählen?
عن المؤلف
Julia Eckel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum sowie wissenschaftliche Koordinatorin des dortigen DFG-Graduiertenkollegs »Das Dokumentarische. Exzess und Entzug«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Audiovisualität und Individualität, Animation und Dokumentation sowie zeitliche Komplexität in audiovisuellen Medien.