Die Europäische Union spaltet die öffentliche Meinung stärker als je zuvor. Befürworter der Staatengemeinschaft sehen sich mit Vorbehalten und deutlicher Kritik konfrontiert. Im Zentrum dieses Buches stehen die politische Integration und Desintegration Europas. Öffentliche Diskurse und politische Einstellungen sind über Landesgrenzen verflochten, aber diese politische Integration verleiht sozialen Spaltungslinien politische Sprengkraft. Die Analysen zeigen, dass die ungleichen Lebensverhältnisse eine Ursache für die gespaltene Meinung über die EU sind. Gleichzeitig führt die Wahrnehmung ungleicher Lebensverhältnisse auch zur Unzufriedenheit mit den Verhältnissen im eigenen Land.
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Inhalt
1 Zur politischen Soziologie Europas 7
1.1 Problemstellung: Europa als ein relevanter politischer Erfahrungsraum? 10
1.2 Zum sozialwissenschaftlichen Erkenntnisstand: Empirische Forschungsbefunde und ungeklärte Fragen 19
1.3 Forschungskontext 24
2 Europa als politisches Feld: Theoretische Verortungen 27
2.1 Das Europäische im Nationalen – Das Nationale im Europäischen? 28
2.2 Das politische Europa: Feldtheoretische Justierungen 41
3 Europa als Konfliktfall: Die Europäische Union zwischen öffentlicher Zustimmung und Ablehnung 63
3.1 Zunahme EU-kritischer Einstellungen 71
3.2 EU-Skepsis: Politische Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen? 81
3.3 Politische Marginalisierung – Ein europaweiter Faktor? 90
3.4 Soziale Benachteiligung – Ein europaweiter Faktor? 97
3.5 EU-Skepsis: Individuelle Lebenslagen und gesellschaftliche Kontextbedingungen 108
3.6 Zwischenfazit: Politische Einstellungen und sozialer Raum 126
4 Europa als Kommunikationsraum: Medienöffentlichkeit und grenzüberschreitende Kontroversen 131
4.1 Diskussionen über die Wirtschafts- und Finanzkrise: nationale und europäische Themen 136
4.2 Akteure und Diskursarenen: Wechselseitigkeit im Mehrebenensystem 151
4.3 Öffentliche Diskurse über die Krise: Vernetzte Segmentierung 167
5 Europa als Bewertungsrahmen: Nationale Politik zwischen öffentlicher Zustimmung und Ablehnung 177
5.1 Zur Relevanz europäischer Lebensverhältnisse für die Menschen 182
5.2 Die wahrgenommenen Ungleichheiten der Lebensbedingungen in Europa 188
5.3 Die eigene soziale Lage im ›geschichteten‹ europäischen Sozialraum Europas: Relationale Beurteilungen 195
5.4 Krisenwahrnehmung in einem europäischen Vergleichshorizont 205
5.5 Zufriedenheit mit der eigenen Regierung: Ein stilles ›Benchmarking‹? 220
5.6 Enttäuschung über das politische ›Establishment‹ im europäischen Maßstab 232
5.7 Politischer Protest im Zeichen europäischer Krisen 247
5.8 Der europäische Sozialraum und das politische Denken und Handeln der Bürgerschaft 261
6 Zur politischen (Des )Integration Europas 265
6.1 Soziale Spaltungen in Europa – Politischer Dissens über Europa 266
6.2 Horizontale Europäisierung öffentlicher Meinungen 270
6.3 Politische Einstellungen in einem integrierten und desintegrierten Sozialraum 275
6.4 Europa als politisches Kräftefeld 278
6.5 Eine Richtungsentscheidung? 283
7 Literatur 291?
عن المؤلف
Christian Lahusen ist Professor für Soziologie an der Universität Siegen.