Der Spruch ‘yes, we care’ zeigt: Gesellschaftlich gibt es ein großes Interesse an Achtsamkeit, Sorge und Verantwortung. Dennoch lässt die philosophische Ethik diese scheinbar privaten Themen meist unberücksichtigt. Das Buch eröffnet neue Perspektiven, indem es die in verschiedenen europäischen Ländern entwickelte Ethik der Achtsamkeit und Sorge – ‘Ethics of Care’ – transdisziplinär präsentiert. Im Zentrum stehen die Fragen, wie Versorgung gelingend zu gestalten ist und wie der Umgang mit menschlicher Verletzbarkeit und Abhängigkeit unser politisches Zusammenleben bestimmt.
Mit Beiträgen unter anderem von Marian Barnes, Sophie Bourgault, Mieke Grypdonck, Helen Kohlen, Sandra Laugier, Christoph Rehmann- Sutter, Andrew Sayer, Christina Schües, Hilal Sezgin und Helena Sensöta.
قائمة المحتويات
Inhalt
Vorwort 9
Einleitung – Schlüsselbegriffe der Care-Ethik 13
Frans Vosman und Elisabeth Conradi
I. Ideenhistorische, disziplinäre und methodologische Erwägungen
Kartographie einer Ethik der Achtsamkeit – Rezeption und Entwicklung in Europa 33
Frans Vosman
Die Ethik der Achtsamkeit zwischen Philosophie und Gesellschaftstheorie 53
Elisabeth Conradi
Die Heilung der Welt – Tikkun Olam 87
Micha Brumlik
Relationale Subjektivität – Zur Theoriegeschichte der Care-Ethik 93
Catrin Dingler
Sorge als Arbeit und Ethik der Sorge – Zwei wissenschaftliche Diskurse 115
Helen Kohlen
Plädoyer für eine empirisch begründete Ethik der Achtsamkeit, Präsenz und Sorge 129
Andries Baart und Guus Timmerman
II. Präsenz und Achtsamkeit im Kontext von Pflege und Biomedizin
Reflexionen über Krankheit – Ein Plädoyer für die Perspektive der ersten Person 149
Claire Marin
Wünsche am Lebensende wahrnehmen – Ethische Impulse palliativer Versorgung 167
Christoph Rehmann-Sutter
Präsentische Praxis und die Theorie der Präsenz 189
Guus Timmerman und Andries Baart
Wessen Verantwortung? Auf dem Weg zu einem dialogischen Begriff 209
Merel Visse
Pflegehandeln am eigenen Körper erfahren – ›Ausgesetztsein‹ in simulierten Situationen 231
Linus Vanlaere, Madeleine Timmermann und Mieke Grypdonck
III. Fürsorge und Beziehungin Sozialer Arbeit und Philosophie
Ethik und Fürsorge als Beziehungspraxis 251
Christina Schües
Bedürfnisinterpretation und Fähigkeitenansatzin care-ethischer Perspektive 273
Sophie Bourgault
Verletzlichkeit und Verantwortung – Über das Alltägliche in der Ethik 297
Sandra Laugier
Altruismus und Fürsorge – Von der Schwierigkeit zu sorgen, ohne sich zu verlieren 319
Susanne Pohlmann
Kontext und Erfahrung – Gelebte Praxis sorgender Beziehungen 335
Marian Barnes
IV. Verantwortung im Kontext von Zivilgesellschaft und Politik
Zugewandte Unterstützung und anteilnehmende Sorge als Weltverhältnis 351
Andrew Sayer
Relationale Verantwortung – Vergangenheitszugewandte und zukunftsbezogene Sorge 369
Jorma Heier
Zivilgesellschaftliche Transformation durch Achtsamkeit und gemeinsam gestaltete Praxis 389
Anne Cress
Achtsames Verwaltungshandeln – Plädoyer für eine Care-Ethik des öffentlichen Dienstes 409
Helena Stensöta Olofsdotter
Die Verwandtschaft der Fürsorge – Unsere Verbindung mit nicht-menschlichen Tieren 429
Hilal Sezgin
Literatur 451
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 489
Register 497
عن المؤلف
Elisabeth Conradi ist Professorin für Philosophie und Gesellschaftstheorie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart und lehrt auch am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen. Frans Vosman ist Professor für ‘Ethics of Care’ an der Universität für Humanistische Studien in Utrecht.