In Risikodebatten manifestiert sich die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Neuen, dem Unbekannten, der Zukunft. Welche Praktiken, Artefakte oder auch natürlichen Prozesse eine Gesellschaft als riskant ansieht, erlaubt Rückschlüsse auf grundlegende Transformationsprozesse: Risikodiskurse wirken bei der Ausbildung staatlicher Institutionen, rechtlicher Verfahren und wissenschaftlicher Techniken mit und sind Gegenstand kultureller Selbstvergewisserung.
In den Beiträgen dieses Bandes wird gezeigt: Die Analyse solcher Risikodiskurse mit literatur- und geschichtswissenschaftlichen Methoden verhilft dazu, jene Regeln aufzudecken, denen die Sichtbarmachung von Gefahren gehorcht, und sie legt offen, wer wann zu welchem Zweck Risikodebatten führt.
عن المؤلف
Peter Itzen (Dr. phil.), geb. 1975, arbeitet als Geschichtslehrer am Internatsgymnasium Birklehof und ist Historiker und Habilitand an der Universität Freiburg. Er ist Alumnus des Freiburg Institute for Advanced Studies, wo er als Principal Investigator tätig war. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Religionsgeschichte des 20. Jahrhunderts, britische Zeitgeschichte sowie Sozial- und Risikogeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.