Hegels Philosophie der Kunst in ihrer umfänglich ausgearbeiteten Form ist allein durch Nachschriften zu Vorlesungen überliefert, die Hegel in Berlin insgesamt viermal gehalten hat. Sie vermitteln ein verlässliches Bild der Entwicklung dieser Disziplin. – Der Teilband I enthält die Textzeugen der beiden ersten Kollegien: Das Wintersemester 1820/21 ist ausschließlich durch die Nachschrift Wilhelm von Ascheberg belegt. Zum Sommersemester 1823 hingegen sind zwei Nachschriften überliefert, von denen diejenige Heinrich Gustav Hothos als Leittext gewählt wurde; wichtige Ergänzungen zu ihr bieten Varianten aus der Nachschrift Carl Kromayr. Hothos Manuskript wurde bereits vor einigen Jahren veröffentlicht, liegt aber erst mit diesem Teilband in einer historisch-kritischen Edition vor. Der Paralleltext Kromayrs war bisher nicht erschlossen. In den folgenden Teilbänden werden die Nachschriften zu den Kollegien 1826 und 1828/29 sowie der Editorische Bericht und die Anmerkungen erscheinen.
عن المؤلف
Georg Friedrich Wilhelm Hegel wird 1770 in Stuttgart geboren. Die Tübinger Studienzeit erlebt er mit Hölderlin und Schelling zusammen als Stipendiat im Evangelischen Stift. Nach kurzer Hauslehrerzeit habilitiert sich Hegel 1801 in Jena und erhält dort auf Vermittlung Goethes 1805 eine Professur. Es folgen Stationen in Nürnberg als Rektor des Aegidiengymnasiums und ein Ruf an die Universität Heidelberg. Ab 1818 wirkt er dann als Nachfolger Fichtes an der Universität Berlin. Die hegelsche Philosophie gilt in ihrer umfassenden und einheitlichen Systematik als Vollendung des deutschen Idealismus. Hegel stirbt 1831 in Berlin vermutlich an einer Magenkrankheit.