Die Auseinandersetzung mit filmischer Raumkonstruktion zieht sich wie ein roter Faden durch die Theoriegeschichte des Films. Bereits 1916 entwarf Hugo Münsterberg ein Modell filmischer Darstellungsformen in räumlichen Begriffen. Von den klassischen Filmtheorien Rudolf Arnheims, Béla Balázs’, André Bazins oder Siegfried Kracauers, über die semiotisch-psychoanalytische Ideologiekritik der 1970er Jahre bis hin zu phänomenologischen Ansätzen oder Gilles Deleuzes philosophischer Kinotheorie bildete der Raum einen zentralen Aspekt filmtheoretischer Diskurse.
Neben den historischen Erscheinungsformen und theoretischen Implikationen filmischer Raumkonstruktion thematisieren die Beiträge des Bandes methodische Voraussetzungen einer kunsthistorischen Filmanalyse in der Auseinandersetzung mit den Disziplinen Film- und Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft.
Mit Beiträgen von Stephan Günzel, Malte Hagener, Rayd Khouloki, Guido Kirsten, Burkhardt Lindner, Fabienne Liptay, Martin Loiperdinger, Johannes Pause, Kathrin Rothemund, Karl Sierek, Oliver Schmidt, Iakovos Steinhauer, Ursula von Keitz, Regine Prange, Ralf Michael Fischer und Henning Engelke.
عن المؤلف
Henning Engelke ist Kunsthistoriker und Filmwissenschaftler. Er ist Heisenberg-Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg.
Ralf Michael Fischer
2006 Promotion an der der Philipps-Universität Marburg. Studium der Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen und an der University of Massachusetts in Amherst.
2001-2006 wiss. Mitarbeiter an den Kunstgeschichtlichen Instituten in Marburg und Frankfurt; in Frankfurt von 2006 bis 2007 wiss. Mitarbeiter und von 2007 bis 2009 wiss. Mitarbeiter im DFG-Projekt ‘Reflexion der filmischen Räume’ mit einem Teilprojekt zum film noir.
Seit April 2009 wiss. Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Tübingen.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Bildkünste seit dem 19. Jahrhundert., Fotografie, Film. Publikationen über Kubrick, Kurosawa, Pollock, Antonioni und Fassbinder. Dissertation über die Konstruktion von Raum und Zeit in den Filmen Stanley Kubricks (Berlin: Gebr. Mann, 2009). Habilitationsprojekt zur Visualisierung der amerikanischen frontier in den Bildmedien seit dem 19. Jahrhundert.
Regine Prange
1991 Promotion an der FU Berlin; 1992–1998 wiss. Ass. am Kunstgeschichtlichen Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, dort 1998 Habilitation. Vertretungsprofessuren an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Goethe Universität Frankfurt a.M., 1999 Professur für Kunstgeschichte an der Philipps-Universität Marburg mit Schwerpunkt in der Kunst des 19./20. Jahrhundert.
Seit 2001 Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte, Kunst- und Medientheorie an der Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt a.M.
Forschungsschwerpunkte: Die ästhetische Raumkonstruktion in Malerei und Film; Geschichte der abstrakten Malerei; Utopien und Theorien der Moderne; Geschichte des Faches Kunstgeschichte und seiner Methoden.