Ab wann gilt ein Mensch als alt? Und was bedeutet es für den Einzelnen und die Gesellschaft, zu den ‘Alten’ zu zählen? Die Menschen in Europa werden immer älter, oft bei guter Gesundheit. Gleichwohl gibt es nicht den alten Menschen, denn in Untersuchungen zeigte sich immer wieder eine hohe Variabilität bei physischen, psychischen, sozialen und kognitiven Faktoren. Neue Altersbilder – die sportlichen, modischen, reiselustigen, kulturinteressierten, das Leben genießenden, ehrenamtlich engagierten und selbstbestimmten Menschen ab 65 Jahren – nehmen zu. Das Alter hat aber auch seine dunklen Seiten – Armut, Krankheiten, Tod von Nahestehenden, Einsamkeit, Unsicherheit über die Zukunft, Altersdepression und ‘das Leiden an der verrinnenden Zeit’ (Claudia Bozzaro). Die Autor*innen dieses Themenhefts zeigen ein vielschichtiges Bild mit zahlreichen Perspektiven vom Alter – auch in der darstellenden Kunst von 1200 bis in die Neuzeit. Es gibt Anlass zum Nachdenken, Austauschen und zum Handeln.
عن المؤلف
Traugott Roser, evangelischer Pfarrer, ist seit 2013 Professor für Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Seelsorge, Spiritual und Palliative Care sowie Liturgik und Pastoraltheologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zwischen 2010 und 2013 hatte er die europaweit erste Stiftungsprofessur für Spiritual Care an der Medizinischen Fakultät der LMU München inne. Zuvor war er als Seelsorger in den Bereichen Palliative Care, Krankenhaus und Altenheim tätig. Er ist berufenes Mitglied im Bayerischen Ethikrat, der Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe, der Ständigen Konferenz für Seelsorge beim Rat der EKD, der Liturgischen Konferenz der EKD und des Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche der Union. Weitere Mitgliedschaften sind die Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie, die European Academy of Religion und die American Academy of Religion, sowie Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und die Deutsche Gesellschaft für Pastoraltheologie. 2021 wurde er mit dem Sonderpreis des Wichernpreises der Diakonie Deutschland ausgezeichnet.