Der Begriff des Palimpsests etabliert sich immer mehr im kulturwissenschaftlichen Grundwortschatz. Doch ihr volles analytisches Potential kann diese Metapher erst dann entfalten, wenn sie raumtheoretisch konkretisiert wird. Deshalb entwerfen die Beiträger*innen erstmals ein Palimpsestraumkonzept, das als Grundlage für eine zukünftige Palimpsestraumtheorie fungiert. In einer Reihe von Fallstudien aus der Archäologie und Anglistik über Mediävistik und Historische Rezeptionsforschung bis zur erinnerungskulturellen Diskursforschung und Mental Space Theory erproben sie das Konzept praktisch und machen es für die verschiedenen Teilbereiche der Kulturwissenschaften zugänglich.
عن المؤلف
Marian Nebelin (Prof. Dr. phil.), geb. 1982, ist Inhaber der Professur »Geschichte der Antike und der Antikerezeption in der Moderne« an der Technischen Universität Chemnitz. Er forscht u.a. zur Kulturgeschichte des Politischen in der Antike, zur Geschichte der Antikerezeption, zur Wissenschaftsgeschichte und zur Geistes-, Kultur- und Ideengeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts.
Christina Sanchez-Stockhammer (Prof. Dr. phil.), geb. 1978, ist Professorin für Englische und Digitale Sprachwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz. Ihre Forschungsinteressen umfassen u.a. Sprache in Comics, die englischen Übersetzungen der Grimm’schen Märchen, Hybridisierung als sprachliches Phänomen sowie Software-Entwicklung (z.B. die VR-Abenteuer-Lern-App »Bridge of Knowledge VR«).
Cecile Sandten (Prof. Dr. phil.), geb. 1966, ist Professorin für Anglistische Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Literary Urban Studies, Indian English Literature, Black and Asian British Writing, postkoloniale Literatur und Theorien, Flucht- und Asylnarrationen sowie Shakespeare und postkoloniale Adaptionen. Sie hat u.a. zum Begriff des Palimpsests und des Flaneurs veröffentlicht.