Die Globalisierung im heutigen Umfang wäre ohne die Seefahrt nicht möglich, doch der Preis ist hoch: Die Seefahrt ist auf Kollisionskurs mit der Umwelt, sie ist nach wie vor gefährlich, die Besatzungen in See- und Binnenschifffahrt arbeiten oft unter prekären Bedingungen. Doch die Schweiz als viertgrösster Reedereistandort Europas will von den beachtlichen Herausforderungen der Schifffahrt kaum etwas wissen.
Die Schweiz als wichtige Seefahrtsnation – verstärkt durch die Schiffe unter Kontrolle der hiesigen Rohstoffhändler und auch als Flaggenstaat in der Flusskreuzfahrt – ist in alle Problemfelder der Schifffahrt verwickelt, bis hin zum Abwracken der Seeschiffe auf Gezeitenstränden, das grauenhafte Folgen für Mensch und Umwelt hat. Deshalb ist es dringend, dass die Schweiz sich der Thematik annimmt und in internationalen Gremien ihre Stimme erhebt, um – im Verein mit den grossen Schifffahrtsnationen – die Probleme der Seefahrt anzugehen, statt die Augen zu verschliessen und Problemfirmen ihr Territorium zur Verfügung zu stellen.
Kathrin Betz und Mark Pieth rollen in ihrem umfassenden Standardwerk die Geschichte der Schweiz als Seefahrtsnation auf: Sie widmen sich dem Grund für die Attraktivität als Reedereistandort, der Finanzierung und dem Bau von Schiffen, der Arbeit auf See, dem Konflikt mit der Umwelt, der Abwrackung sowie der Rolle der offiziellen Schweiz.
عن المؤلف
Mark Pieth ist emeritierter Professor der Universität Basel, wo er von 1993 bis 2020 als Ordinarius für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie tätig war. Er ist Gründer und Präsident des Basel Institute on Governance und befasst sich seit 30 Jahren auf internationaler Ebene mit Regulierungsfragen.
Kathrin Betz ist als Advokatin in Basel tätig. Von 2011 bis 2016 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Mark Pieth an der Universität Basel, wo sie ihre Dissertation verfasst und sich mit Themen der Regulierung in internationalen Organisationen befasst hat.