Die ökonomischen Branchen Telekommunikation, Information, Medien und Entertainment (TIME) verbinden sich heute immer stärker miteinander – sie konvergieren. Die Folge sind tiefgreifende Veränderungen der Kommunikationsprozesse in allen gesellschaftlichen Bereichen, vor allem aber in der Medienwirtschaft. Wertschöpfungsprozesse finden dort zunehmend in Netzwerken und Kooperationen statt, die Unternehmens- und Branchengrenzen überschreiten.
Erfolgreiches Management im Medienbereich muss in der Lage sein, diese grundlegende Veränderung der Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns zu erkennen und produktiv zu nutzen.
Dieses Lehrbuch stellt die unterschiedlichen Dimensionen von Konvergenzprozessen auf ökonomischem, politischem, sozialem und kulturellem Gebiet vor. In gut verständlicher Form wird das unübersichtliche Bedingungsfeld für unternehmerisches Handeln im Medienbereich dargestellt.
Die Kapitel beschließen jeweils 20 Kontrollfragen. Ein Literaturverzeichnis, ein Glossar, Sach- und Personenregister vervollständigen den Band.
قائمة المحتويات
Vorwort 11
1. TIME-Konvergenz als Herausforderung für Management und Medienentwicklung – Einleitung (Carsten Winter) 13
1.1 TIME-Konvergenzmanagement und Medienentwicklung – eine neue empirische Herausforderung 13
1.2 Zur Geschichte und Logik der Kategorien und Konzepte von Wandel und Entwicklung in der Soziologie 20
1.3 TIME-Konvergenz und die Entwicklung von digitalen Netzwerkmedien und von Konvergenzmanagement 22
1.3.1 Die Entwicklung von Quartärmedien oder digitalen Netzwerkmedien als Medien der inhomogenen Integration von Verschiedenem 24
1.3.2 TIME-Konvergenzmanagement als Entwicklung der inhomogenen Integration von Verschiedenem 29
1.4 Digitale Netzwerkmedien, Konvergenzmanagement und die neue Logik der Konzepte „Netzwerk“, „Flow“ und „Konnektivität“ 39
1.4.1 Die Entdeckung von TIME-Konvergenzprozessen und Problemen, sie zu beschreiben und zu verstehen 40
1.4.2 Das neue informationstechnologische Netzwerkkonzept 44
1.4.3 „Flow“ und „Konnektivität“ als neue Netzwerk-Konzepte 46
1.5 Neue Bedingungen und Möglichkeiten von Medienentwicklung und Konvergenzmanagement in Raum und Zeit 49
1.6 Übungs- und Kontrollfragen 51
2. Konvergenz – Fakten und Fiktionen rund um einen Begriff und seine politische Bedeutung (Hans J. Kleinsteuber) 55
2.1 Technikentwicklung zwischen Politik und Ökonomie 55
2.2 Kommunikation und Konvergenz 57
2.3 Bruchpunkt 70er-Jahre: Saturiertheit und Digitalisierung 59
2.4 Konvergenz in der aktuellen Technologie- und Medienpolitik 60
2.4.1 Der „Rückkanal“ im Kabelfernsehen 61
2.4.2 Das hochauflösende Fernsehen: HDTV 62
2.4.3 Digitalisierung des Hörfunks: DAB 63
2.4.4 Digitalisierung des Fernsehens: d-box, DVB, MHP 64
2.5 Konvergente Strategien von Wirtschaft und Politik 66
2.5.1 Wirtschaft 66
2.5.2 Konvergenz und Regulierung: Internationale Erfahrungen 67
2.5.3 Konvergierende Aufsicht in den USA und Großbritannien 68
2.5.4 Konvergenz und Divergenz in der deutschen Kommunikationspolitik 69
2.6 Konvergenz als Erzählung 70
2.7 Fazit 72
2.8 Übungs- und Kontrollfragen 74
3. Die Konvergenz von Methoden und Systemen in der Technik (Karl Michael Göschka und Manfred Radinger) 75
3.1 Der Begriff der „Konvergenz“ in der Technik 75
3.1.1 Klassen von Konvergenz 75
3.1.2 Abgrenzung von Konvergenz 76
3.2 Einfache Konvergenzbeispiele 77
3.2.1 Hardware-Software Co-Design 77
3.2.2 World Wide Web: Information Highway und Web Engineering 78
3.2.3 E-Commerce, E-Learning und M-Commerce 79
3.2.4 Divergenz durch Spezialisierung: Endgeräte 80
3.3 Technischer Hintergrund 81
3.3.1 Objektorientierung in der Softwaretechnik 81
3.3.2 Datenbeschreibung mit XML 82
3.3.3 Relationale Datenbanken 82
3.4 Konvergenzüberblick 83
3.5 Komplexe Konvergenzbeispiele 84
3.5.1 Unified Modeling Language UML 84
3.5.2 Common Object Request Broker Architecture (CORBA) 85
3.5.3 Objekt-Relationale Datenbanken 86
3.5.4 Konvergenz und Divergenz mit XML 87
3.5.5 Voice Over Internet Protocol (Vo IP) und Quality of Service (Qo S) 89
3.6 Fazit 90
3.7 Übungs- und Kontrollfragen 91
4. Konvergenzmanagement und Politik: Von der ökonomischen Logik vertikaler Integration (Günter Lang) 93
4.1 Konvergenz in TIME-Sektoren 93
4.2 Triebkräfte und Bremsklötze vertikaler Integration 95
4.3 Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen I: Kosten und Preise 97
4.4 Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen II: Angebotsvielfalt und Markteintritt 101
4.5 Fazit 102
4.6 Übungs- und Kontrollfragen 104
5. Rechtsfragen in Konvergenzprozessen (Bernd Holznagel) 105
5.1 Konvergenzentwicklung 105
5.2 Bisherige Reaktionen auf die Konvergenzentwicklung 105
5.2.1 Diskussionen auf europäischer Ebene 105
5.2.2 Leitlinien für eine Reform 107
5.3 Network-Regulation 108
5.4 Content-Regulation 110
5.4.1 Reduktion oder Ausweitung der Dienstekategorien? 110
5.4.2 Marktzutrittsregeln 111
5.4.3 Sicherung der Meinungsvielfalt und kulturellen Identität 112
5.4.4 Drittschutz 113
5.5 Vereinheitlichung der Aufsichtsstrukturen 115
5.6 Fazit 116
5.7 Übungs- und Kontrollfragen 116
6. Marketing und Vermarktung unter Konvergenzbedingungen (Gabriele Siegert und Nina Hautzinger) 117
6.1 Verändertes Umfeld für und von Medienorganisationen 117
6.2 Gleichbleibende Ziele des Marketings 119
6.3 Herausforderungen und Aufgabenfelder für Marketing und Vermarktung unter Konvergenzbedingungen 121
6.3.1 Abstraktion von bisherigen Mediengattungen 121
6.3.2 Doppelte Hybridisierung der Inhalte 121
6.3.3 Vermischung interpersonaler und massenmedialer Kommunikation 122
6.3.4 Konvergente Systemangebote 122
6.3.5 Konkurrenz und Kooperation auf Unternehmensebene 122
6.3.6 „Widerständiges“ Nutzungsverhalten und „konservative“ Marktbedürfnisse 123
6.4 Marketing- und Vermarktungsstrategien im Konvergenzzeitalter 123
6.4.1 Versioning als Markentransfer 124
6.4.2 Versioning als Cross-Media-Strategie 124
6.4.3 Versioning als Content Customization 125
6.4.4 T-Commerce als Form von Systemangeboten 126
6.4.5 M-Commerce als Form von Systemangeboten 127
6.4.6 Management von Kommunikations- und Transaktionsgemeinschaften
128
6.5 Neue Marketinginstrumente für alle in allen Branchen 128
6.6 Fazit 129
6.7 Übungs- und Kontrollfragen 130
7. Kommunikation an Schnittstellen: Neue Anforderungen durch technologische Konvergenz in Organisationen (Matthias Karmasin und Jörg Freienstein) 131
7.1 Einleitung 131
7.2 Einsatzgebiete und Anwendungen von IT entlang der Wertschöpfungskette 131
7.3 Konvergenz und IT in Organisationen 134
7.4 Grenzen der Nutzung von IT 136
7.5 Konvergenz von Informationssystemen durch technologische Innovation 139
7.6 Konvergenz als Auslöser von Innovation und Veränderung in Organisationsstruktur, -strategie und -prozessen 142
7.7 Konsequenzen von Konvergenz für Organisation und Organisationskommunikation 146
7.7.1 Die Organisation wird zum Netzwerkknoten in der Kommunikation 146
7.7.2 Stakeholder wollen über alle Kanäle offen kommunizieren 147
7.7.3 Mitarbeiter müssen kommunikativ kompetent sein 147
7.8 Fazit: Loyalität wird zum Ziel der Organisationskommunikation 148
7.9 Übungs- und Kontrollfragen 149
8. Fernsehunterhaltung und TIME-Konvergenz (Gerd Hallenberger) 151
8.1 Einleitung und methodischer Ansatz 151
8.2 TIME-Konvergenz und ihre Rahmungen 152
8.2.1 Politische Integration 152
8.2.2 Ökonomische Integration 153
8.2.3 Kulturelle Integration 154
8.3 TIME-Konvergenz und Mediennutzer 154
8.3.1 Medientechnologische Konvergenz oder Das Verschwinden der Technik 155
8.3.2 Eine zweite Form medialer Konvergenz 156
8.4 TIME-Konvergenz und das Fernsehen 157
8.4.1 Binnenkonvergenz der Fernsehangebote 158
8.4.2 Internationale Konvergenz der Fernsehangebote: Formathandel 158
8.4.3 Fernsehunterhaltung und intermediale Konvergenz 159
8.5 Spezifika der Fernsehunterhaltung 161
8.5.1 Fernsehunterhaltung als konkurrenzfähiger Content 161
8.5.2 Singuläre Aspekte von Fernsehunterhaltung 162
8.6 Fazit 163
8.7 Übungs- und Kontrollfragen 164
9. TIME-Konvergenz und Zeit (Matthias Maier) 165
9.1 Konvergenz und Zeit 165
9.2 Zeit und Medien 165
9.3 Konvergenz der Zeit durch Medien des Transportes 167
9.3.1 Zeit auf hoher See 167
9.3.2 Zeit im Zug 169
9.3.3 Koordinierte Weltzeit 170
9.4 TIME-Konvergenz und die Transformation der Zeit 171
9.4.1 TIME-Konvergenz und konvergente Zeitstrukturen der globalen Medien 171
9.4.2 Transformation der Zeit im informationstechnologischen Paradigma 172
9.4.3 Transformation von internen und externen Intervallen 173
9.4.4 TIME-Konvergenz und Zeitdivergenz 175
9.5 Zeit der Medienproduktion und Allokation von Medienzeit 176
9.6 Zeit für Zeit 179
9.7 Übungs- und Kontrollfragen 180
10. Medienentwicklung und der Aufstieg einer neuen Beziehungskunst (Carsten Winter) 183
10.1 Einleitung: TIMES-Konvergenz aus der Perspektive gewöhnlicher Menschen 183
10.2 Zugangs- und Beziehungskünste in den Momenten und Kontexten medialer Kommunikation 184
10.2.1 Mediengeschichte als Beziehungsgeschichte 185
10.2.2 Die TIMES-Konvergenz medialer Kommunikation und darüber von Beziehungskünsten 186
10.2.3 Die Kontexte und Momente der Entwicklung neuer Medien und ihrer Angebote 187
10.3. Der Aufstieg einer neuen Beziehungskunst 187
10.3.1 Die TIMES-Konvergenz der Produktion medialer Kommunikation 188
10.3.2 Die TIMES-Konvergenz der Allokation medialer Kommunikation 191
10.3.3 Die TIMES-Konvergenz der Rezeption medialer Kommunikation 197
10.3.4 Die TIMES-Konvergenz der Nutzung medialer Kommunikation 198
10.4. Die TIMES-Konvergenz medialer Konnektivität 209
10.4.1 Mediale Konnektivität – die Vorgeschichte 211
10.4.2 TIMES-Konvergenz als Verflüssigung und Verflüchtigung öffentlicher und privater medialer Beziehungen 212
10.5 Fazit: Medienentwicklung und Konvergenzmanagement im Kontext neuer Konnektivitäten, Flows und Netzwerke 215
10.6 Übungs- und Kontrollfragen 215
11. Konvergenzglossar (Rene Rummel) 217
Literaturverzeichnis 235
Angaben zu den Herausgebern und Autor Innen 251
Personenregister 257
Sachregister 261
عن المؤلف
Matthias Karmasin, Univ.-Prof. Mag. DDr., ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft und Direktor des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung (CMC) der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.