Er hatte gedacht, am Bau eines Paradieses auf Erden mitgewirkt zu haben – und jetzt steht er deshalb vor dem «Sonder-Kriegsgericht» der Putschisten, die das Paradies alles andere als paradiesisch gefunden haben …
Bei den Prozeßakten liegt die Aufzeichnung eines Gesprächs:
‹Da fällt mir eines unserer nächtlichen Gespräche ein, das wir vor langer Zeit einmal geführt haben. Ich fragte: Aber was ist denn die Absicht? Du antwortetest: Sich einen Staat zu schaffen. Ich fragte: Und was sollen wir damit anfangen? Du sagtest: Wir wollen ihn zu einem Land machen, in dem Leute wie wir und andere Menschen sich wohl fühlen. Ich fragte: Was meinst du damit – sich wohl fühlen? Du sagtest: Ganz einfach, daß es Freude macht zu arbeiten, Menschen um sich herum zu haben, die einen verstehen und einen mögen, natürlich auch genügend Lebensmittel und Wohnraum zu haben, all das, was man haben zu müssen meint; daß man selbst dem Leben einen Sinn und ein Ziel gibt und um sich herum andere sieht, denen es ebenso geht. Ich fragte: Und was sollen wir damit anfangen, wenn wir es geschaffen haben? Du sagtest: Darin leben. Ich fragte: Ist das der ganze Sinn unserer Arbeit für diese Insel, die wir vermutlich niemals bekommen werden? Du sagtest: Diese Insel, die wir sicher bekommen werden, was du ebensogut weißt wie ich, ist eine natürliche, selbständige Einheit, die muß frei und unabhängig sein. Ich sagte: Na klar, das ist der Sinn des Ganzen.›
Sie haben geglaubt, es sei um etwas gegangen, das es nicht gibt: um die Verwirklichung einer Utopie.
Jetzt auf alle Fälle geht es nur um eines: um Macht.
عن المؤلف
Per Wahlöö, 1926 im schwedischen Lund geboren, machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere. In den fünfziger Jahren ging er nach Spanien und wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen. Nach verschiedenen Reisen um die halbe Welt ließ er sich wieder in Schweden nieder und arbeitete dort als Schriftsteller. Per Wahlöö starb 1975 in seiner Heimatstadt.