Freiwillige und unfreiwillige Migrationsbewegungen sind historisch gesehen nicht neu. Damals wie auch heute verändern sie Gesellschaften und bestimmen das Weltgeschehen. Die vorliegende Studie widmet sich der Komplexität des Zusammenlebens alter, also historisch gewachsener, und neuer Minderheiten (Migrant*innen). Wenn in Südtirol von Migrant*innen als neue Minderheiten gesprochen wird, dann deshalb, um diese von den autochthonen deutschen, italienischen und ladinischen Sprachgemeinschaften abzuheben. Die vergleichende Untersuchung der Darstellung der neuen Minderheiten in Bezug auf wirtschaftliche, politische und identitätsstiftende Fragen im Zeitraum von 1990 bis 2015 in der deutsch- und italienischsprachigen Tagespresse Südtirols deckt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Argumentation über Migration und Migrant*innen auf.
عن المؤلف
Sarah Oberbichler, geboren 1987 in Bruneck, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität in Innsbruck, der University of Gothenburg (Schweden) und der University of Minnesota (USA). Sie promovierte 2019 an der Universität Innsbruck. Für ihre Arbeit zur Wahrnehmung von Migration in Südtirol (1990 bis 2015) wurde sie mit dem Marianne-Barcal-Preis der Stadt Innsbruck ausgezeichnet.