Vom Klimawandel über Wahlmanipulationen und Covid-19 bis zum Krieg in Syrien: Über soziale Medien verbreiten sich Theorien und Meinungen schneller und erreichen mehr Menschen als je zuvor. Damit sind sie, stellt der Journalist Thomas Ammann fest, ein unkontrollierter Machtfaktor, der längst allgegenwärtig und sogar Teil der Politik geworden ist.
Ammann hat den Aufstieg der sozialen Medien von Anfang an begleitet und zieht Bilanz: Sie bieten auf der einen Seite große Chancen für die Demokratie. Die effektive Nachbarschaftshilfe während der Pandemie oder der immense Erfolg von #fridaysforfuture und #blacklivesmatter basieren auf der Reichweite von Social Media. Auf der anderen Seite unterminieren sie aber zugleich die demokratischen Grundlagen: durch die Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien, vor allem aber auch, weil die global agierenden Betreiber sich nur an ihre eigenen Regeln halten. Was dem Einzelnen Freiheit verspricht, begünstigt eine manipulative Gegenöffentlichkeit, die Falschmeldungen und Hass verbreitet.
Ammann hat zahllose Beispiele und Fakten zusammengetragen, die deutlich machen: Der Kampf um unser politisches System hat bereits begonnen – aber die Machtprobe ist noch lange nicht entschieden.
عن المؤلف
Thomas Ammann arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Journalist für Print und Fernsehen, Buchautor und Produzent von TV-Dokumentationen, davon fast 20 Jahre lang in verantwortlichen Positionen bei führenden Medienhäusern (1993 bis 2008 ‘Spiegel TV’, 2014 bis 2018 stellv. Chefredakteur des ‘Stern’). Ammann gestaltete den Einzug der digitalen Plattformen und TV-Kanäle von Anfang an mit und analysiert in vielen Veröffentlichungen die Folgen der Digitalisierung. 2014 erschien ‘Die digitale Diktatur. Totalüberwachung, Datenmissbrauch, Cyberkrieg’ (mit Stefan Aust).