Die bereits in der ersten Auflage entwickelte These – dass sich Individuen in Wirtschaft und Politik zunehmend selbst organisieren und dass gleichzeitig traditionelle Institutionen diese Formen der individualisierten, selbstgesteuerten Kollaboration nutzen, um innovativ zu bleiben – kann anhand aktueller Beispiele aus Wirtschaft und Politik nachgewiesen werden. Der Band thematisiert die Funktionsweisen dieser neuen Peer-to-Peer Kollaborationen, die zumeist virtuelle Plattformen als Organisationselement verwenden und besser als die Hierarchie Individualität nutzen können. Die Annäherung zwischen traditionellen Organisationen und vernetzten Kollaborationen nimmt unter Schlagwörtern wie Open Government, Open Innovation und Crowdsourcing merklich zu, es entstehen hybride Organisationen, Netarchien. Zugleich kommt es zu einer Kommerzialisierung der ursprünglich auf intrinsischer Motivation aufgebauten Selbstorganisation durch Unternehmer, die mit diesem Modell traditionelle Mitbewerber angreifen können. Parallel entsteht ein neues Verständnis des Staates, der zu einem Partner selbstgesteuerter Kollaborationen seiner Bürger wird und diese verwendet, um Leistungen zu erbringen, die der Staat selbst nicht mehr leisten kann.
Table of Content
Die Organisation von Individualität • Umsetzung individueller Ziele in Organisationen • Veränderung der Organisation durch das Web • Freie Produzenten: die neuen Organisationsformen der Wirtschaft • Spuren der Kooptation • Neue politische Organisationen und Sphären • Der Staat und neue politische Organisationen • Umbrüche: Universitätsbildung, Polyphoner Widerstand, Gender, Finanzkrise und Staatsintervention • P2P und Peak-Hierarchie • Zwischenschritte – aus dem Netz in die Reale Welt.
About the author
Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani forscht am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin und ist Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam. Er ist außerordentlicher Professor an der School of Public Leadership der Universität Stellenbosch, Südafrika.