Religiöse Frauengemeinschaften vom Mittelalter bis in die Gegenwart: Ein Einblick in spirituelle Ideale und realen Alltag des Klosterlebens im Alpenraum.Frauenklöster rücken zunehmend ins Interesse der Geschichtswissenschaft und insbesondere der Geschlechtergeschichte. Ein Leben als Nonne bedeutete nicht notwendigerweise, wie das Klischee häufig nahelegt, ein ‘von der Welt’ zurückgezogenes Dasein. Blickt man ins klösterliche Leben, eröffnen sich je nach zeithistorischem Kontext unterschiedlich weite Handlungsspielräume, in denen Frauen sowohl politisch nach außen wirken als auch selbstbestimmt ihren Lebensalltag gestalten konnten. Dieser Sammelband nähert sich dem Thema Frauenklöster aus verschiedenen Perspektiven. Chroniken und erhaltene Kunstgegenstände geben ‘von innen’ Einblick in das tägliche Leben von Nonnen vergangener Jahrhunderte. Der Blick ‘von außen’ auf die Frauenklöster erfolgt durch amtliche Quellen, wenn es etwa um die Wiederbegründung von Klöstern im 19. Jahrhundert geht, wie aber auch durch Literatur und Film. Im Spannungsfeld dieser beiden Zugänge wird offensichtlich, wie geheimnisvoll das Leben innerhalb der Klostermauern auf die Außenwelt stets wirkte und daher zu Phantasien der verschiedensten Art anregte. Ein aktueller Ausblick auf die Zukunft klösterlichen Zusammenlebens rundet den Band ab.
About the author
Brigitte Mazohl, o. Univ.-Prof. Dr., gebürtige Südtirolerin, war nach ihrem Studium in Salzburg und Wien und Forschungsaufenthalten in Deutschland und Italien Universitätsdozentin für Neuere Geschichte an der Universität Salzburg. Nach Gastprofessuren in Innsbruck und Klagenfurt wurde sie 1993 ordentliche Universitätsprofessorin für Österreichische Geschichte an der Universität Innsbruck, wo sie seither tätig ist. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Rahmen der österreichischen, deutschen und italienischen Geschichte in der Zeit zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg und betreffen Fragen von Recht, Verwaltung und Politik, Herrschaft und Kommunikation; außerdem zahlreiche Arbeiten zur Frauen- und Geschlechtergeschichte.Ellinor Forster, Dr., geb. 1970 in Uttendorf (Salzburg), studierte Geschichte, ‘Gewählte Fächer’ und Skandinavistik an den Universitäten Innsbruck und Wien, Mag. phil. 1999, Dr. phil. 2008. Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschung und Lehre am Institut für Geschichte und Ethnologie/Österreichische Geschichte der Universität Innsbruck. Mitarbeit an Projekten zu verschiedenen Bereichen des Zivilrechts, Damenstiften, Elitenwandel an der Wende zum 19. Jahrhundert. Forschungsschwerpunkte: Rechtsgeschichte und Geschlechtergeschichte, historische Ausdrucksformendes Psychischen, Symbolische Kommunikation.