Gründe, warum ich aufhören muss, an Linnea zu denken: 1. Sie ist zu jung für mich. 2. Sie ist das Kindermädchen meiner Tochter. An der Stelle könnte ich doch schon aufhören, oder? Ich bin das lebende Klischee. Der alleinerziehende Vater, der scharf auf das Kindermädchen ist. Aber es kommt noch schlimmer: 3. Sie ist meine Schwägerin. Meine Frau starb, als unsere Tochter noch ein Baby war, und Linnea war damals ein ruhiger, unscheinbarer Teenager. Ich kannte sie kaum. Und als mir meine Schwiegereltern jetzt vorschlugen, dass sie nach Seattle zieht, um als Kindermädchen für meine Tochter zu arbeiten, stimmte ich nur ungern zu. Was sollte ich hier auch mit so einem blassen Wesen? Aber da die anderen Kindermädchen alles Reinfälle waren, blieb mir nichts anderes übrig. Ich hatte nicht mit der heißen Blondine mit der Wahnsinnsfigur und diesem hinreißenden Lächeln gerechnet. Und Linnea ist perfekt für meine Tochter – lustig, geduldig und freundlich. Und sie wäre perfekt für mich. Aber so darf ich nicht denken. Und es darf niemals etwas zwischen uns passieren…
About the author
Cécile Lecaux ist Diplom-Übersetzerin und Autorin. Sie lebt in der Nähe von Köln.