Während sich in den letzten drei Jahrzehnten im Rest der Welt mehr Menschen als je zuvor an demokratischen Wahlen beteiligten, hat in vielen europäischen Ländern die Mehrheit der Bevölkerung den Glauben daran verloren, mit ihrer Stimme etwas bewirken zu können. Hier sinkt die Wahlbeteiligung seit langem, vor allem bei den Unterschichten – eine Entwicklung, die den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdet. Die Beiträge in diesem Heft beschäftigen sich mit der gegenwärtigen Malaise der Demokratie, sie versuchen, Diagnosen zu stellen und machen Therapievorschläge.
Table of Content
Ivan Krastev (Mitherausgeber)
Der Transparenzwahn
Nadia Urbinati
Zwischen Anerkennung und Misstrauen
Repräsentative Demokratie im Zeitalter des Internets
Claus Offe
Zweieinhalb Theorien über den demokratischen Kapitalismus
Sighard Neckel
Die Ordnung des Finanzmarktkapitalismus
Gesellschaftskritik und paradoxe Modernisierung
Jan-Werner Müller
Anläufe zu einer politischen Theorie des Populismus
Claus Leggewie und Patrizia Nanz
Neue Formen der demokratischen Teilhabe – am Beispiel der Zukunftsräte
Pierre Rosanvallon
Gleichheit im Zeitalter der Ungleichheit
Michael Sandel
Solidarität
Krzysztof Michalski
Patriotismus
Stefan Auer
Das Ende des europäischen Traums
Jirí Pehe
Tschechien: Vom Kommunismus zur Demokratie ohne Demokraten
Jacques Rupnik
Ungarns illiberale Wende
Nilüfer Göle
Gezi Park und die Politik des öffentlichen Raums