Produktivität ist ein Schlüsselbegriff für die moderne, ökonomisch orientierte Leistungsgesellschaft. Vorstellungen von Fortschritt, Zuwachs, Wettbewerb und Expansion sind mit ihm ebenso unlösbar verknüpft, wie ihm zugleich ein spezifisches Verständnis von Arbeit als ethisch hochrangige, geistige oder körperliche Tätigkeit zugrunde liegt. Das war nicht immer so, doch ist die historische Dimension des Konzepts ‘Produktivität’ in Vergessenheit geraten. Ihr widmen sich die Beiträge in diesem Band, die im Rahmen der zweiten interdisziplinären Tagung des Arbeitskreises ‘ARGUS – Brüche und Kontinuitäten. Vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit’ entstanden sind. Als heuristisches Instrument zur Erforschung von Entstehungsprozessen geistiger wie materieller Kulturgüter in der Vormoderne wird hier der Begriff ‘Produktivität’ durch innovative Fragestellungen in seiner historischen Dimension erkennbar.
Table of Content
Aus dem Inhalt: Einleitung der Herausgeber Andreas Urs Sommer: Utopie und Skepsis. Geistige Produktivität in der politischen Philosophie der Frühen Neuzeit I. Vormoderne Konzepte von Produktivität in der poetischen Praxis und im gelehrten Diskurs: Mit Beiträgen von Beatrice Trinka, Annett Volmer, Tobias Bulang, Antje Wittstock, Karsten Mackensen II. Vormoderne Konzepte von Produktivität in der bildenden Kunst, im theologischen Diskurs und im religiösen Kult: Mit Beiträgen von Stefan Trinks, Susanne Wegmann, Gia Toussaint, Heike Schlie III. Vormoderne Konzepte von Produktivität im Kontext sozial-ökonomischer Diskurse und Dispositive: Mit Beiträgen von Robert Brandt, Thomas Buchner, Claudius Sittig, Anja Voeste