»Säkularisierung« ist ein so wichtiger wie umstrittener Begriff zur Selbstverständigung westlicher Gesellschaften – er meint sowohl das Verschwinden der Religion in der Moderne als auch deren Verwandlung. Daniel Weidner zeigt, wie im 20. Jahrhundert von Säkularisierung gesprochen wurde und wie zentral diese Überlegungen für das philosophische, theologische, soziologische und kulturelle Selbstverständnis waren. Dabei erweist sich Säkularisierung weniger als klares Konzept denn als Denkfigur, die gerade durch ihre Rhetorik – durch Metaphern und Mehrdeutigkeiten – in der Lage ist, das ambivalente Verhältnis der Moderne zur Religion zum Ausdruck zu bringen.
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Daniel Weidner ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg.