«Die Ethik, die sich nicht auch mit unserem Verhalten zur Kreatur beschäftigt, ist unvollständig.» Albert Schweitzers Texte zum Verhältnis von Mensch und Tier sprechen den Leser bis heute unmittelbar an und lassen den großen Philosophen, Theologen, Musiker und Arzt als einen der wichtigsten Vordenker des Tierschutzes und der Tierethik neu entdecken.
Albert Schweitzer gehört zu den wichtigsten Denkern der Tierschutzbewegung. Seine Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben schließt den Respekt vor allen Tieren selbstverständlich ein. Die verstreuten Texte Albert Schweitzers zur Tierethik in einem Band zu versammeln war daher längst überfällig. Der Band enthält autobiographische Texte, in denen Schweitzer eindringlich erzählt, wie er von Kindheit an für das Leiden von Tieren sensibilisiert wurde oder wie in seinem Spital in Lambarene Affen, Gazellen, Pelikane und andere Tiere als Gefährten und Patienten ernst genommen wurden. Den Mittelpunkt bilden philosophische, theologische und kulturgeschichtliche Überlegungen zu Tierethik, in denen Schweitzer nach der Rolle der großen Religionen und des modernen Denkens für unser Verhältnis zu den Tieren fragt. Die von Erich Gräßer ausgewählten und eingeleiteten Texte sprechen den Leser unmittelbar an. In einer Zeit, in der Massentötungen von Tieren an der Tagesordnung sind, haben sie nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Über den Autor
Albert SChweitzer (1875–1965) ist als Theologe, Philosoph, Musikwissenschaftler und Tropenarzt weltweit bekannt. Viele seiner bei C.H.Beck erschienenen autobiographischen und ethischen Schriften sind zu Bestsellern geworden, etwa ‚Aus meiner Kindheit und Jugendzeit‘ (163. Tsd.), ‚Kultur und Ethik‘ (82. Tsd.) und ‚Zwischen Wasser und Urwald‘ (225. Tsd.).
Erich Grässer (1927–2017) war Professor für Neues Testament an der Universität Bonn und jahrelang Präsident der Wissenschaftlichen Albert-Schweitzer-Gesellschaft.