Über die Grammatik der Liebe und die Abgründe der Realität
Der Alltag steckt voller verblüffender Geschichten – wenn Ali Smith sie erzählt. Hier reden, denken und lieben hellwache Frauen, sie lassen sich auf Nähe ein und nehmen die Sprache beim Wort. Die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen, und immer neue Welten tun sich auf.
Eine zufällig im Café aufgeschnappte Bemerkung über das Wesen der Nymphe lässt eine Frau namens Ali nicht mehr los. Sie telefoniert mit ihrer kranken Freundin, und während die beiden ihren Assoziationen über Ovid und die alten Griechen freien Lauf lassen, entsteht die Geschichte einer innigen Freundschaft. Oder ein Tag im Leben von zwei Frauen, die sich lieben: Frühstück im Garten vor der Tür, zärtliche, beschwingte, witzige, literarisch verspielte Dialoge, Geschichten, die sie sich gegenseitig erzählen – darüber, wie sie sich kennengelernt haben, wie sie den Augenblick empfinden, wie sie das Du der anderen, das Ich von sich selbst wahrnehmen. Eine wunderschöne, leichte, lakonisch erzählte und doch tiefe Liebesgeschichte, die das Jetzt feiert. Eine andere Geschichte erzählt amüsant-intelligent von einer heimlichen Liebesbeziehung, die dem Ende zugeht, und davon, was dieses Paar mit Beethovens Oper »Fidelio« und Gershwins Musical »Porgy and Bess« gemein hat. Raffiniert, verspielt, mit einer unbändigen Sprachlust öffnet die preisgekrönte schottische Autorin in ihren Erzählungen Räume, in denen man sich gern verliert.
Über den Autor
Silvia Morawetz, geb. 1954 in Gera, studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik. Sie hat bisher ca. 150 Werke aus den Gattungen Prosa, Lyrik, Essay und Hörspiel übertragen und ist die Übersetzerin von u.a. Henry Miller, Anne Sexton, Ali Smith, Hilary Mantel und Joyce Carol Oates. Sie erhielt Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds, des Landes Baden-Württemberg und des Landes Niedersachsen.