Während Columbus bis zu seinem Tod wahrscheinlich davon ausgeht, er habe den Seeweg nach Asien gefunden, ist Amerigo Vespucci der richtigen Überzeugung, dass es sich bei den neu entdeckten Küstenlandschaften um einen eigenen Kontinent handeln müsse. In seinen in Briefform überlieferten Reiseberichten Mundus Novus und Vier Seefahrten, die zu seinen Lebzeiten nie angezweifelt worden sind, betont er dies immer wieder – bis der Kartograph Martin Waldseemüller zusammen mit dem Humanisten Matthias Ringmann 1507 eine Weltkarte veröffentlicht, die den neuen Kontinent erstmals aufnimmt und mit dem Namen versieht: ‚America‘.
Inhaltsverzeichnis
EINFÜHRUNG
Amerika vor und bei seiner Wiederentdeckung Entwicklungsstränge seiner Entdeckungsgeschichte bis Columbus und Vespucci
KARTENTEIL
MUNDUS NOVUS
Albericus vespucius Laurentio Petri de medicis salutem plurimam dicit.
EINE NEUE WELT
Brief des Amerigo Vespucci an Lorenzo di Pier Francesco de‘ Medici
DIE ERSTE SEEFAHRT (1497)
DIE ZWEITE SEEFAHRT (1499)
DIE DRITTE SEEFAHRT (1501)
DIE VIERTE SEEFAHRT (1503)
PERSONEN MIT LEBENSDATEN
Über den Autor
Amerigo Vespucci (ca. 1454–1512) wurde in Florenz geboren und stand als Kaufmann in den Diensten des Handelshauses der Medici. Diese entsandten ihn 1491 in ihre Filiale nach Sevilla, um bei der Ausrüstung für Columbus‘ erste Expedition zu helfen. 1495 übernahm er dort die Geschäftsführung. 1497 soll er zum ersten Mal an einer Seefahrt nach Amerika teilgenommen haben. Auf seinen Seefahrten in den Jahren 1499–1500 und 1501–1502 erkundete er weite Teile der nordöstlichen und brasilianischen Küste Südamerikas und entdeckte dabei 1499 den Amazonas. In den überlieferten Briefen schildert Vespucci lebhaft seine Beobachtungen bzgl. Flora und Fauna sowie die Sitten und Gebräuche der Einheimischen. 1503–1504 soll er eine vierte Seefahrt in die Neue Welt unternommen haben, ohne aber auf Neuland zu treffen. Noch vier Jahre vor seinem Tod wird Vespucci zum ‚Piloto Mayor‘ (Chefnavigator und Chefkartograph) der spanisch/kastilischen Überseehandelsgesellschaft in Sevilla ernannt.
Dipl.-Geograph Uwe Schwarz, geb. 1955, betreibt sein Büro Geo Fan in Bergisch Gladbach-Bensberg. Studium an der Universität Bonn. Zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge in Kartographie-, Geographie-, Entdeckungs- und Reisegeschichte. Exkursionen und Beratungstätigkeiten bei Ausstellungen. Eigene Buchpublikationen zur Entdeckungsgeschichte Amerikas und zur Darstellung Kölns und seines Umlandes in alten Karten.