Bankgeschäfte sind untrennbar mit dem Eingehen von Risiken verbunden. Aufgabe der wertorien-tierten Banksteuerung ist daher die entsprechende Messung und Steuerung der relevanten Risiken.
Neben den traditionell fokussierten Liquiditäts-, Kredit- sowie Marktpreisrisiken ist zuletzt das operationelle Risiko zum Gegenstand des planmäßigen Risikomanagements von Kreditinstituten geworden. Gleichzeitig nehmen die Komplexität sowie die Verkettung dieser Risikoarten im Zeitablauf zu, wie insbesondere die Krisenprozesse auf den Finanzmärkten seit 2007 eindrucksvoll belegen. Infolge-dessen wurden und werden Mess- und Steuerungskonzepte kontinuierlich weiterentwickelt – sowohl bankintern als auch durch bankexterne Aufsichtsinstitutionen. Zum gemeinsamen methodischen Nenner sind hierbei wertorientierte Ansätze und insbesondere Value-at-Risk-Konzepte geworden, die vor dem Hintergrund der Krisenprozesse aber auch kritisch hinterfragt werden.
Dieses Buch entwickelt zunächst Grundlagen des Risikomanagements von Banken auf Basis sowohl der Theorie als auch der Praxis der Finanzmärkte. Ausgehend hiervon werden zentrale Mess- und Steuerungskonzepte für Liquiditäts-, Kredit-, Länder-, Zinsänderungs-, Wechselkurs- sowie operationelle Risiken im Rahmen der wertorientierten Banksteuerung erläutert und gewürdigt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Einleitung
2 Überblick zum Risk Management in Kreditinstituten
2.1 Zum Risikobegriff
2.2 Value-at-Risk-Konzepte
2.3 Risikoposition und Risikopolitik
2.4 Das Phasenschema des Risk Managements
2.5 Risiken in Kreditinstituten
2.7 Organisatorische Aspekte des Risk Managements
2.8 Zusammenfassung und Arbeitsaufgaben
3 Die Krisenprozesse ab 2007 aus Risikomanagementperspektive
3.1 Die Vorgeschichte der Finanzmarktkrise im Überblick
3.2 Die Finanzmarktkrise als Kettenreaktion
3.3 Krisentransmission: Von der Finanzmarkt- zur Wirtschafts-, Staatsschulden- und Eurokrise
3.4 Konsequenzen für das bankbetriebliche Risikomanagement
4 Liquiditätsrisiko
4.1 Analyse des Liquiditätsrisikos
4.2 Steuerung des Liquiditätsrisikos
4.3 Zusammenfassung und Arbeitsaufgaben
5 Kreditrisiko
5.1 Analyse des Kreditrisikos
5.2 Steuerung des Kreditrisikos
5.3 Zusammenfassung und Arbeitsaufgaben
6 Länderrisiko
6.1 Analyse des Länderrisikos
6.1.1 Einflussfaktoren des Länderrisikos
6.1.2 Länder-Ratings
6.2 Ansatzpunkte zur Steuerung des Länderrisikos
6.3 Zusammenfassung und Arbeitsaufgaben
7 Zinsänderungsrisiko
7.1 Analyse des Zinsänderungsrisikos
7.1.2 Barwertrisiken
7.2 Steuerung des Zinsänderungsrisikos
7.2.1 Aktive versus passive Treasury-Strategien
7.2.2 Risikovermeidung mit Risikolimiten
7.2.3 Risikoverminderung und Risikoüberwälzung
7.3 Zusammenfassung und Arbeitsaufgaben
8 Wechselkursrisiko
8.1 Analyse des Wechselkursrisikos
8.1.1 Formen von Wechselkursrisiken
8.1.2 Kursrisiken im engeren Sinne und Swapsatzrisiken
8.1.3 Quantifizierung des Wechselkursrisikos
8.2 Steuerung des Wechselkursrisikos
8.2.1 Finanz-Hedging
8.2.2 Außerbilanzielle Steuerungsinstrumente im Überblick
8.2.3 Vergleich: Devisenoption und Devisentermingeschäft
8.3 Zusammenfassung und Arbeitsaufgaben
9 Operationelles Risiko
9.1 Analyse des operationellen Risikos
9.2 Steuerung operationeller Risiken
9.3 Neuere Entwicklungen – Reputationsrisiken
9.4 Arbeitsaufgaben
10 Schlussbemerkung
11 Literatur- und Quellenverzeichnis
12 Stichwortverzeichnis
13 Kurzbiographie der Autoren
Über den Autor
Prof. Dr. Andreas Horsch
Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum war Univ.-Prof. Dr. Andreas Horsch wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Finanzierung und Kreditwirtschaft von Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Süchting, wo er 1998 promovierte. Hiernach zunächst als Referent bei der West LB tätig, kehrte er 2001 an seine Heimatfakultät zurück, wo 2007 bei Prof. Dr. Stephan Paul die Habilitation über ‚Rating und Regulierung‘ erfolgte. Seit 2008 hat er den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Investition und Finanzierung an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg inne. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte umfassen die Intermediation und Regulierung auf Finanzmärkten, die Verbriefung sowie die Institutionenökonomik. Seit 1993 ist er als Dozent und Autor für die Frankfurt School of Finance & Management aktiv.
Dr. Michael Schulte
Nach einer Banklehre bei der Deutschen Bank studierte Dr. rer. oec. Michael Schulte Wirtschaftswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzierung und Kreditwirtschaft promovierte er dort anschließend zum Thema ‚Integration der Betriebskosten in das Risikomanagement von Kreditinstituten‘. Seit 1988 ist er Dozent, Trainer und Autor für die Frankfurt School of Finance & Management und seit 2000 unterrichtet er im Rahmen eines Lehrauftrages am Lehrinstitut der Deutschen Sparkassenakademie, Bonn, das Fach Bankbetriebslehre. Im Sommer 2009 nahm er einen Lehrauftrag zum Thema ‚Finanzielles Risikomanagement‘ an der Ruhr-Universität Bochum an. Seine berufliche Laufbahn führte ihn 1993 zur ehemaligen Kreissparkasse Recklinghausen, wo er 2000 stellvertretendes Mitglied und 2002 ordentliches Mitglied des Vorstandes wurde. Seit 2004 ist er Vorsitzender des Vorstandes der aus zwei Fusionen entstandenen Sparkasse Vest Recklinghausen.