Die 2020 veröffentlichten ersten Befunde der aktuellen LEO-Studie beleuchten nur einige Aspekte und waren häufig deskriptiver Natur. Large-Scale-Assessments wie die LEO-Studie enthalten jedoch entschieden mehr Analysemöglichkeiten – sowohl hinsichtlich der inhaltlichen Breite als auch der statistischen Modellierung. Daher versammelt dieser Band Analysen zu unterschiedlichen Aspekten der Zusammenhänge zwischen Literalität(en) und Teilhabechancen in interdisziplinärer Perspektive. Die Beiträge des Bandes folgen dem gegenwärtigen Grundbildungsdiskurs in Deutschland, der sich aus einer reinen Betrachtung der Lese- und Schreibkompetenz befreit und bildungsrelevante Bezüge zu diversen Lebensbereichen mit einbezieht. Dazu zählen Arbeit und Familie, Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Politik und Migration sowie Mehrsprachigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Distinguiertes Schreiben am Smartphone.- Audiovisuelle digitale Praktiken als Erweiterung kommunikativer und informativer Handlungsfähigkeit.- Finanzielle Grundbildung gering literalisierter Erwachsener am Beispiel des Onlinebanking.- Lesepraktiken in Familien mit gering literalisierten Eltern und unterschiedlichen Strukturmerkmalen.- Migration, Mehrsprachigkeit, deutsche Literalität und ihre Relevanz im deutschen Arbeitsmarkt.- Wie zufrieden sind gering literalisierte Erwerbstätige mit ihrer beruflichen Situation?- Gesundheitsbezogene Kompetenzen zwischen Literalität und kritischer Grundbildung.- Der Einfluss selbsteingeschätzter politikbezogener Kompetenz auf die politische Partizipation gering literalisierter Erwachsener.- Non-formales Weiterbildungsverhalten gering literalisierter Erwachsener.- Leben mit geringer Literalität im ländlichen Raum.
Über den Autor
Dr. Anke Grotlüschen ist Professorin für Lebenslanges Lernen an der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Sie verantwortet die LEO-Studien 2010 und 2018.
Dr. Klaus Buddeberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.
Dr. Heike Solga ist Direktorin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professorin für Soziologie an der Freien Universität Berlin.