Der politischen Ökologie ist seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert ein »Regierungswissen« eingeschrieben, das Regieren vor allem als Regulieren konzipiert. Im Anschluss an Michel Foucault lässt sich daher von einer ökologischen Gouvernementalität sprechen – ein Gegenprogramm zur neoliberalen Gouvernementalität und der politischen Ökonomie. Diese Regierungsform macht Probleme wie globale Erwärmung, Ressourcenknappheit oder Umweltverschmutzung zu Regulativen politischen Handelns und organisiert dieses Handeln nach ökologischen Prinzipien.
Aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive untersucht Benjamin Bühler diese Prinzipien anhand von Romanen und naturwissenschaftlichen Abhandlungen, Theorien zur Landschaftsarchitektur und zum Design, Zukunftsfiktionen und Demokratietheorien.
Über den Autor
Benjamin Bühler (PD Dr.), geb. 1970, lehrt als Literatur- und Kulturwissenschaftler an der Universität Konstanz. Er war von 2011 bis 2017 Heisenberg-Stipendiat und von 2014 bis 2017 (gemeinsam mit Stefan Willer) Leiter des Projekts »Sicherheit und Zukunft. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Security Studies« am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Literatur und Prognostik, Kulturgeschichte der frühen Neuzeit, die Wissensgeschichte des Lebens und die politische Ökologie.