Bill Niven pflegt seine Frau, die an Multipler Sklerose erkrankt, viele Jahre bis zu ihrem Tod. Um seine Trauer zu bewältigen, erzählt er Helena ihr gemeinsames Leben in seinen Erinnerungen. Es ist ein Leben, in dem sich alles ändert, weil die Krankheit beide immer mehr beherrscht, auch wenn sie versuchen, Normalität herzustellen. Er schreibt von seinen Gedanken, Hoffnungen und Bedürfnissen wie auch von Schuldgefühlen, weil er an den Punkt kommt, wo er als Pflegender aufhört, sich selbst zu spüren, seine Kräfte schwinden und es um das eigene Überleben geht.
Das Buch wendet sich vor allem an diejenigen, die ihre Erfahrungen mit Krankheit, Pflege und Tod haben – in allen Altersgruppen. Doch es eignet sich auch als Lektüre für Menschen, die diese Erfahrungen (noch) nicht teilen. Es ist für Männer und Frauen geschrieben worden. Die Erfahrungen, die der Autor beschreibt, kennen keinen bestimmten Ort, sie sind universell.
Es gibt Bücher zum Thema Krankenpflege und Trauer, aber wenige, sehr wenige, die sich mit den Schuldgefühlen des Pflegenden auseinandersetzen. Hier setzen die berührenden Erinnerungen von Bill Niven an, der von einem schmerzhaften Verlust und von einer großen Liebe erzählt, die fortbesteht, nicht zuletzt auch, weil der, der zurückbleibt, die Gewissheit hat: „Ich habe geliebt. Ich wurde geliebt. Das bleibt. Das Bewusstsein, dass es so war.“
Über den Autor
Bill Niven ist emeritierter Professor für Zeitgenössische Deutsche Geschichte an der Universität Nottingham Trent in England. Er war 1993 bis 1998 Dozent in der Germanistikabteilung der Universität Aberdeen, wechselte dann nach Nottingham, wo er 2005 an der Universität Nottingham Trent Professor für Deutsche Geschichte wurde. Er veröffentlicht insbesondere zur NS-Zeit, zuletzt „Jud Süß – das lange Leben eines Propagandafilms“ (mdv, 2022).