Erklärungen zum Bildungserfolg von Schüler(inne)n mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland beziehen sich hauptsächlich auf Unterschiede in der Verfügbarkeit von ökonomischem, sozialem und kulturellem Kapital und der daraus resultierenden Benachteiligung von Migrantenfamilien. Die Bildungsstatistik zeigt jedoch erhebliche ethnische Unterschiede: Während Schüler(innen) mit türkischer Herkunft einen vergleichsweise geringen Bildungserfolg haben, ist der der Schüler(innen) vietnamesischer Herkunft sogar noch höher als der der deutschen Referenzpopulation. Dieser Befund lässt an der Allgemeingültigkeit einer Reihe zentraler Annahmen der empirischen Bildungsforschung für die Entstehung von Bildungsungleichheit zweifeln. Die vorliegende Untersuchung richtet den Blick nun auf die bildungssprachlichen Deutschfähigkeiten von Schüler(inne)n als einen weiteren Erklärungsfaktor.
Inhaltsverzeichnis
Ethnische Bildungsungleichheit.- Humankapitalinvestition in Migrantenfamilien.- Bildungssprachliche Deutschfähigkeiten.
Über den Autor
Birger Schnoor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Mehrsprachigkeitsentwicklung im Zeitverlauf (MEZ)“ am Institut für Interkulturelle und International vergleichende Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.