Konzeptuell ist das Forschungsfeld „Demokratiegeschichte“ im Fluss. Genau hier setzen die Beiträge in diesen „Historischen Mitteilungen“ an und stellen Fundamentalthemen von „Demokratiegeschichte“ ins Zentrum des Bandes. Die beteiligten Autor*innen kommen aus verschiedenen Fachdisziplinen – Geschichte, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Architektur- und Kunstgeschichte.
Der Begriff „Demokratiegeschichte“ bringt zur Geltung, dass die kritische Dekonstruktion (z. B. Jacques Derrida, Colin Crouch, Gerald Stourzh) der Geschichte der Demokratie beide bestimmte Artikel infrage stellt. „Demokratiegeschichte“ findet sich auf allen Ebenen und in allen Kohärenzen ausbildenden Räumen (Gemeinde, Region, Staat, Staatengemeinschaften wie die EU oder „Kulturen“), sie reicht von individuellen Wegen zur und in der Demokratie bis hin zu globalgeschichtlichen Perspektiven. Wer sich hinein in das Feld „Demokratiegeschichte“ führen lassen will, kommt mit der Lektüre der Beiträge ebenso auf seine/ihre Kosten wie Spezialist*innen der demokratiegeschichtlichen Forschung.
Über den Autor
Wolfgang Schmale war Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien. Er ist Mitglied der Academia Europaea, der European Academy of Sciences and Arts und des wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Europäischen Geschichte. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie, Europa und die Europäische Union, die Aufklärung und deren Erbe sowie das Digitalzeitalter.