Der deutsche Wald, der Rhein, der Umweltschutz: Die Deutschen und die Natur
Am Anfang dieser seit jeher spannungsreichen Geschichte stehen im 19. Jahrhundert Künstler wie Caspar David Friedrich und Naturforscher wie Carl Gustav Carus, die die Natur verehren und verstehen wollten. Gleichzeitig setzten Ingenieure wie Johann Gottfried Tulla alles daran, mit der Rheinbegradigung die scheinbar unvollkommene Natur zu verbessern. Dass man sich vor der Natur fürchtete, zeigt die folgenreiche Auseinandersetzung mit Krankheiten wie der Cholera. In der Industrialisierung wurde die Natur rücksichtslos erobert und ausgebeutet. In Dienst genommen wurde sie aber auch, um soziale Hierarchien wie die Geschlechterordnung oder »Rassenkonzepte« zu begründen. Doch am Ende des Jahrhunderts mündete die Kritik an den Auswüchsen der Moderne in den lautstarken Appell der Lebensreform: »Zurück zur Natur!«.
Die Historikerin Birgit Aschmann bietet mit dieser großen historischen Erzählung nicht nur einen erfrischend anderen Blick auf das 19. Jahrhundert, sondern legt zugleich die Wurzeln des heutigen, oft widersprüchlichen Umgangs mit der Natur frei.
Über den Autor
Birgit Aschmann , geboren 1967 in Hamburg , ist Professorin für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin . Neben ihrer Habilitation zum nationalen Ehrdiskurs im Vorfeld der preußisch-französischen Kriege des 19. Jahrhunderts veröffentlichte sie zahlreiche Werke zur Emotionsgeschichte, Monarchiegeschichte und Geschichte des Katholizismus. Dies ist ihr erstes Buch für ein breites Publik um.