Ist Religionsunterricht als eine Erscheinungsform von Religion in der Schule eigentlich noch zeitgemäß? Wären nicht Ethikunterricht, Religionskunde oder ein integrativer Religionsunterricht für christliche, jüdische und muslimische und Schülerinnen und Schüler anderer Religionen bessere Alternativen zum bisherigen Modell religiösen Lernens in den Schulen auf Grundlage von Art. 7 III GG? Ist das Diktum, die Glaubenssätze der verschiedenen Religionen als bestehende aber gleichsam miteinander konkurrierende Wahrheiten am Lernort Schule zu vermitteln, noch zeitgerecht? Vor dem Hintergrund dieses Themenfeldes trägt dieser Band zur Profilierung der künftigen Forschung zu Voraussetzungen, Theorie und Praxis des islamischen Religionsunterrichts als ordentliches Unterrichtsfach an öffentlichen Schulen bei. Er greift gesellschaftliche Diskurse zur Rolle von Religion an öffentlichen Schulen auf und untersucht Handlungsfelder religionspädagogischen Handelns am Lernort Schule und bringt sich so in die Diskussion über die Verortung von Religionen im Rahmen des Religionsunterrichts in der bundesdeutschen Schullandschaft ein.
Über den Autor
Prof. Dr. Arnulf von Scheliha lehrt Systematische Theologie an der Universität Osnabrück.