Erst durch das Zusammenspiel mit verschiedenen Akteuren und Institutionen können literarische Texte zu ihrer Entfaltung gelangen.
Literarischen Texten wird durch eine Vielzahl von Akteuren und Institutionen ein Ort in der Literaturgeschichte zugewiesen. Texte werden geschrieben (»gemacht‘), zumeist in Verlagen veröffentlicht, wissenschaftlich ediert, interpretiert, in Medien kritisiert, in Bibliotheken und Archiven gesammelt, in Literaturmuseen ausgestellt und restauriert, übersetzt, als Lerngegenstände eingesetzt, Autoren werden mit Literaturpreisen ausgezeichnet.
Einige dieser sozialen Praktiken stellt der Band vor und fragt nach Möglichkeiten einer performativen Literaturgeschichte, die neben den literarischen Texten auch die für deren Herstellung, Erhaltung, Vermittlung und Tradition grundsätzlich notwendigen Praktiken berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:
Maja Ludwig: Erfahrungsbericht: Wie wird man Autorin?
Ingoh Brux: Die Internationalen Schillertage in Mannheim
Ute Oelmann: Das Stefan George Archiv
Sibylle Cramer: Literaturkritik
Andrea Pataki-Hundt: Die Konservierung von Handschriften mit Augenmerk auf das Festigen der Illuminierungen
Liselotte Homering: Aspekte des Performativen in neueren Literatur-Ausstellungen
Roland Reuß: Die Edition im Spannungsfeld von Digitalien und Analogien
Über den Autor
Burckhard Dücker, geb. 1950, lehrt am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Ritual- und Kulturwissenschaft sowie zur neueren deutschen Literaturgeschichte, u.a. »Rituale. Formen – Funktionen – Geschichte. Einführung in die Ritualwissenschaft‘ (2007).