Unbeobachtet findet Unterhaltung heute ihren Weg aus Brettspielen und Fernsehsendungen in alle Bereiche unseres Alltags und wird zum machtvollen Modus der Kommunikation. Wie ist dieses Phänomen zu deuten und woher stammt die weitverbreitete Unterhaltungsfeindlichkeit im abendländischen Denken? In seinem weitsichtigen und originellen Essay liest Byung-Chul Han die zahlreichen Ausgestaltungen von Unterhaltung ausgehend von der christlichen Passionsgeschichte als Anti-Emanzipation in der okzidentalen Philosophie: ob Gottlosigkeit, schlechte Kunst, Unmündigkeit, politische Unterwerfung oder Entfremdung, Unterhaltung wird als Symptom verschiedensten Unheils gezeichnet. Von Kant, Hegel, Nietzsche, Heidegger über Adorno, Luhmann bis hin zu Rauschenberg – ‚Gute Unterhaltung‘ ist ein faszinierendes Poesiealbum der Ideengeschichte.
Über den Autor
Byung-Chul Han, 1959 in Seoul geboren, veröffentlichte zahlreiche Bücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bei Matthes & Seitz Berlin sind seine wichtigsten Schriften erschienen: Müdigkeitsgesellschaft. Burnoutgesellschaft. Hoch-Zeit, Topologie der Gewalt, Transparenzgesellschaft, Im Schwarm, Agonie des Eros.