Die Soziale Arbeit ist stets darum bemüht, ihre berufliche Identität im Kampf um Anerkennung und gesellschaftliche Legitimation eindeutig festzulegen. Ihre Suche nach dem Prototyp gelungener und effektiver sozialer Dienstleistung verschleiert dabei nicht selten die Komplexität diskursiver Praktiken. Am Beispiel des Berufsfeldes der AIDS-Hilfen hebt diese Studie das Potenzial queerer Perspektiven hervor, die sich reflexiv mit der genealogischen Architektur professioneller Performanz auseinandersetzen.
Im Anschluss an die Diskussion um den Nutzen von Care-Work-Alternativen des »Anders Denkens« wird das Konzept der »Queer Professionals« als Konzept kritischer Sozialer Arbeit gefasst. Dem Ruf nach Klärung identitärer Verunsicherung innerhalb der Disziplin wie auch der Profession Sozialer Arbeit wäre damit ein brauchbares, innovatives Konzept an die Hand gegeben.
Über den Autor
Christian Schütte-Bäumner (Dr. phil.), Diplom-Pädagoge, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte sind Professionalisierung Sozialer Arbeit, Queer Theory und qualitative Sozialforschung.