Wenn das Angebot an MINT-Arbeitskräften (das sind Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker) wächst, dann erhöht das die Innovationskraft der exportstarken deutschen Industrie. Außerdem steigen die Investitionen in Realkapital und die Agglomerationskraft der Industrie. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass Engpässe langfristig nicht zu steigenden Löhnen führen, sondern Wachstum und Wohlstand reduzieren. Durch die demografische Entwicklung verringert sich in Zukunft das Angebot von MINTlern – vor allem bei beruflichen Qualifikationen. Bei den MINT-Akademikern führen steigende Studentenzahlen und Zuwanderungserfolge zu leichten Zuwächsen. Um die aktuelle Wachstumsdynamik langfristig zu sichern, muss noch einiges geschehen. So sollten MINT-Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen gestärkt, junge Erwachsene ohne Berufsausbildung qualifiziert, ältere MINT-Arbeitskräfte aktiviert und eine qualifikationsorientierte Zuwanderungspolitik umgesetzt werden.
Über den Autor
Dr. rer. pol. Christina Anger, Studium der Volkswirtschaftslehre und Promotion an der Universität Trier; seit 2004 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Senior Economist im Kompetenzfeld „Humankapital und Innovation“.
Dr. rer. pol. Oliver Koppel, Studium der Volkswirtschaftslehre in Bonn und Promotion am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der Universität zu Köln; seit 2005 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Senior Economist im Arbeitsbereich „Innovationsökonomik“.
Prof. Dr. rer. pol. Axel Plünnecke, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen; Promotion in Braunschweig; seit 2003 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln; seit 2005 stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs „Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik“; außerdem Leiter des Kompetenzfelds „Humankapital und Innovation“; seit 2010 zudem Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.