Was ist ‚Gesellschaft?‘ Christof Dipper beschreibt und analysiert die Entdeckung dessen, was wir als ‚Gesellschaft‘ verstehen. In den 80 Jahren zwischen 1770 und 1850 überschritt die deutsche Gesellschaft eine Schwelle und veränderte sich drastisch. Vielfach ist diese als ‚Sattelzeit‘ (Reinhart Koselleck) beschriebene Übergangsphase skizziert worden. Doch Christof Dipper schlägt mit seiner Studie einen besonderen Weg ein: Was wussten die Zeitgenossen davon, d.h. was konnten sie über die gesellschaftliche Transition lesen und wie entstand ihr Gefühl, Teil einer ‚Gesellschaft‘ zu sein? Dipper beschreibt, wie sich damals das Wissen über gesellschaftliche Vorgänge entwickelt hat. Zeitgenössische Wahrnehmungen zwischen 1770 und 1848 werden im zweiten Teil des Buches dokumentiert. Den Schluss bildet der Versuch, diese gesellschaftliche Schwelle zu erklären und die von ihr geprägte Übergangsgesellschaft aus heutiger Sicht zu beleuchten. Eine exzellente Studie – für das Verständnis des Werdens und der Basis unserer modernen Gesellschaft unerlässlich.
Über den Autor
Christof Dipper, geb. 1943 in Stuttgart. 1963-68 Studium in Heidelberg (Geschichte, Romanistik, Politikwissenschaft), 1970-80 Assistent an Universität Trier. 1972 Prom. in Heidelberg (bei Reinhart Koselleck), 1980 Habil. in Trier (bei Wolfgang Schieder), Heisenberg-Stipendiat. 1980-87 Lehrstuhlvertretungen in Stuttgart, Freiburg u. Düsseldorf. 1987-90 Fiebiger-Prof. für Neuere u. Neueste sowie Wirtschaftsgeschichte an der Univ. Trier, 1990-2008 C4-Prof. für Neuere und Neueste Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt. 1998/99 Stipendiat am Historischen Kolleg München, 2000 Gastprofessor an der Hebrew University Jerusalem, 2008/09 Senior Fellow am FRIAS-Kolleg Freiburg. Forschungsschwerpunkte sind italienische, Agrar- und Begriffsgeschichte, Geschichte und Methode unseres Faches und der Universität sowie die Konzeption und Geschichte der Moderne.